Neersen/Wittke verspricht: Flugplatz ist vom Tisch

Der Landesverkehrsminister stellte sich im Neersener Wahlefeldsaal drängenden Fragen.

Neersen. Verkehrslandeplatz Mönchengladbach, Eiserner Rhein und Autobahnkreuz Neersen - diese drei Themen sorgten jetzt dafür, dass der Wahlefeldsaal bis zum letzten Platz besetzt war. Die Willicher CDU und die Junge Union hatten nicht nur interessierte Bürger, sondern auch Landesverkehrsminister Oliver Wittke eingeladen.

Der gab sich optimistisch: Der Ausbau des Mönchengladbacher Flughafens ist für ihn vom Tisch, auch wenn der Schlussstrich seitens der Bezirksregierung noch ausstehe. Beim Ausbau des Neersener Kreuzes habe es Vergabeprobleme gegeben. Inklusive Lärmschutz soll das Projekt aber spätestens 2010 abgeschlossen sein. Und der Eiserne Rhein? Oliver Wittke versprach ein transparentes Verfahren und entsprechenden Lärmschutz.

Wittke verteidigte die Ausweitung der Starts und Landungen in Düsseldorf: "Das Wachstum im Luftverkehr findet endlich auch in Nordrhein-Westfalen statt, was zu 1500 neuen Arbeitsplätzen geführt hat." Er machte nicht nur Mut in Bezug auf den Ausbau des Neersener Kreuzes, sondern versprach landesweit so manchen Lückenschluss im Autobahn- und Fernstraßennetz, nachdem die Vorgänger-Regierung die ihr zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausgenutzt habe. So seien mit Geld, das für Nordrhein-Westfalen gedacht gewesen sei, Straßen in Bayern und anderswo gebaut worden.

Der Eiserne Rhein ist für Oliver Wittke ein Thema, das auf der Tagesordnung steht. Noch in diesem Jahr werde eine Machbarkeitsstudie vorliegen, es werden dann die Kosten für die einzelnen Alternativen ermittelt. Wittke erklärte: "Ich kann keine Lösung versprechen, mit der wir es allen recht machen können."

Ausweichplatz Bis Mitte der 90-er Jahre glaubten Politiker und auch der Flughafen Düsseldorf, dass man Mönchengladbach für den "Überlauf" im Luftverkehr nutzen könnte.

Ernüchterung Schon nach dem Flughafenbrand im April 1996 stellte man fest, dass es schwierig werden würde, die hochfliegenden Pläne umzusetzen. Lediglich in der unmittelbaren Folge des Feuers profitierte Mönchengladbach, danach wanderte der ganze Verkehr wieder ab.

Kein Bedarf Die Luftverkehrskonzeption von 1999 sah keine Notwendigkeit für einen Ausbau.

Stopp Im Herbst 2006 gab’s schon für die Verfahrenseröffnung keine Mehrheit im Regionalrat.