Erst in die Bar, dann zur Polizeiwache

Wegen Widerstands und Zerstörung wurden zwei Männer verurteilt. Der Richter verurteilte die beiden Angeklagten zu jeweils 40 Tagessätzen á 40 Euro.

Willich. Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Zerstörung eines Polizei-Fahrzeugs hat das Krefelder Amtsgericht zwei in Willich wohnende Polen (44 und 22) verurteilt. Einer von ihnen soll am frühen Morgen nach "Altweiber-Donnerstag" in einer Bar die Zeche nicht bezahlt und anschließend randaliert haben. Der Türsteher hatte ihn des Lokals verwiesen und die Polizei alarmiert.

Als die Beamten die Personalien feststellen wollten, hatte der Angeklagte keinen Ausweis dabei. Deshalb musste er mit zur Wache. Da er Widerstand leistete, wurde er an Händen und Füßen gefesselt. Trotzdem schlug er im Streifenwagen um sich und bedrohte eine Beamtin. Sein Freund kam ihm zu Hilfe und stellte sich vor den Polizei-wagen.

Als der Streifenwagen langsam anfuhr, sprang der alkoholisierte Mann zur Seite und zertrümmerte mit einem Faustschlag die Windschutzscheibe. Die Beamten holten Verstärkung. Jetzt mussten beide Männer mit zur Wache.

Die Angeklagten sahen den Sachverhalt anders: Sie hätten keinen Widerstand geleistet. Vielmehr seien sie von den Beamten geschlagen und am Boden gefesselt worden.

Ausgangspunkt der Eskalation zu Beginn der "tollen Tage" war eine angeblich verloren gegangene Verzehrkarte, die jeder Gast bei Eintritt in das Lokal erhält. Inzwischen ist der Schaden an der Windschutzscheibe in Höhe von 423 Euro bezahlt.

Der Richter zweifelte nicht an den Aussagen der Beamten und verurteilte die beiden Angeklagten zu jeweils 40 Tagessätzen á 40 Euro.