Tönisvorst: Ärger um Gewalt an Schulen

Tönisvorster Schüler sollen zum Thema Gewalt befragt werden. Die Lehrer kritisieren Formulierungen im Fragebogen.

Tönisvorst. In den kommenden Wochen wird man sich in der Stadt Tönisvorst vorbeugend mit dem Thema "Ursachen und Folgen von Gewalt" auseinandersetzen. In der Sitzung des Schul- und Kulturausschuss am Mittwochabend wurde ein entsprechender Fragebogen der Zentralen Kriminalitätsbekämpfung der Kreispolizeibehörde vorgestellt. Außerdem ging es um die sogenannte "Antibullying-Strategie".

Im Vorfeld der Sitzung hatten sich die Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses sowie des Ausschusses für Jugend, Sport und Soziales mit den Vertretern des Netzwerkes Tönisvorst getroffen. Aber auch ein Gespräch mit der Polizei war geführt worden. In der Sitzung selbst sollte eigentlich der nächste Schritt gemacht werden.

Nach teilweise sehr heftig geführten Diskussionen ging es dann nur bedingt weiter: Die Tischvorlage stieß besonders bei den Schulleitern auf Kritik. Die waren nämlich an den Gesprächen nicht beteiligt gewesen und zeigten sich überrascht über die Vorgehensweise der Verwaltung und der Politik.

Bei den vorgelegten Fragebögen geht es auch um Gewalt und Mobbing an den Schulen. Darüber soll eine Analyse gefertigt werden. Danach soll es Überlegungen zu weiteren Schritten geben. Doch mit der Art der Fragebögen waren die Schulleiter nicht einverstanden und forderten deshalb eine Überprüfung.

Die Fragebögen stammen aus der Schweiz. Nach Ansicht der Pädagogen sind einige Fragen für Schüler in Tönisvorst möglicherweise unverständlich formuliert. Ja, sogar "Ärger im Kollegium" wurde von Paul Birnbrich vom Michael-Ende-Gymnasium befürchtet. Er kritisierte eine Formulierung, die da lautet: "...die am Schulleben Beteiligten."

Hauptamtsleiter Rainer Fischer signalisierte sogleich Bereitschaft, den Fragebogen in Zusammenarbeit mit den Schulen zu überarbeiten. Nach gut 30-minütiger Diskussion wurde dann beschlossen, dass es in der Präambel heißen soll: Grundsätzlich ist die Bewusstmachung von Gewalt und ihren Folgen eine "Aufgabe der örtlichen Gemeinschaft." Ferner soll es zu der Aktion von Seiten der Stadt eine Öffentlichkeitskampagne geben. Erreichen möchte man damit, dass es eine relativ hohe Quote beim Rücklauf gibt.