Willich: Parteichef wurde Opfer und blass um die Nase

Die Willicher SPD war bei den Blauröcken zu Gast und überzeugte sich von der Leistungsfähigkeit der Truppe.

Willich. Im Rahmen ihrer Betriebsbesichtigungen besuchte die Willicher SPD-Fraktion die Feuerwache in Alt-Willich. Überrascht waren die Sozialdemokraten von dem umfangreichen Übungsangebot, das ihnen geboten wurde. Fast der gesamte Löschzug mit seinen 70 Feuerwehrleuten war angetreten.

Zu Beginn wurde demonstriert, wie ein Schwerverletzter auf einer Trage mit Hilfe der Drehleiter aus dem Obergeschoss eines Hauses geborgen wird. Da kein Verletzter zur Verfügung stand, bot sich Dirk Töller, Willicher SPD-Vorsitzender, als Opfer an. Bei der Ankunft auf dem Boden war er allerdings wesentlich blasser als zu Beginn der Aktion, denn er wurde fast 20 Meter hoch durch die Luft befördert.

Am zweiten Übungsort demonstrierten die Wehrleute das Eindringen in einen total vernebelten und verqualmten Raum. Besonders fasziniert war Erika Klopmeier (SPD-Ratsfrau) von der neuen Wärmebildkamera, mit der man selbst in vollkommen abgedunkelten Bereichen noch Personen erkennen kann.

Schließlich ging es weiter zu einem Feuerwehrmann, der wie ein Raumfahrer angezogen war und mit seiner Spezialkleidung überwiegend bei chemischen Unfällen zum Zuge kommt. Immer wieder kommt es vor, dass auch auf Willicher Gebiet Gefahrguttransporter verunglücken und die örtliche Wehr als erste am Unfallort erscheint. Insbesondere auf der A44 und der A52, die ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Willicher Feuerwehr fallen, kommt es häufiger zu schwierigen und komplizierten Einsätzen.

"Jetzt gewinnen Sie vielleicht einen kleinen Eindruck von den Gefahren, denen die Wehrmänner tagtäglich ausgesetzt sind", erklärte Stadtbrandinspektor Thomas Metzer. Immerhin kommt es allein für die Alt-Willicher Feuerwehr zu rund 170 Einsätzen pro Jahr, von denen ca. 30 Prozent auf Brandeinsätze und 40 Prozent auf Rettungsmaßnahmen bei Verkehrsunfällen entfallen.