Willich: Kiesgruben-Pläne sorgen weiter für „blankes Entsetzen“

Der Bürgerverein Willich-Nord kämpft gegen das Düsseldorfer Vorhaben. Die Grube würde 90 Hektar groß.

Willich. Der drohende Plan für eine rund 90 Hektar große Kiesgrube zwischen Krefelder Straße und Alperheide sorgt bei den Anwohnern für Aufregung. In einem Brief an Regierungspräsident Jürgen Büssow hat der Bürgerverein Willich-Nord formal Einspruch gegen ein solches Vorhaben erhoben.

Wie berichtet, will der Regierungsbezirk Düsseldorf die Fläche im Willicher Norden für die Auskiesung reservieren lassen. Was beim Bürgerverein für "blankes Entsetzen" gesorgt hat, wie Geschäftsführer Gerd Schulten gegenüber der WZ erklärte. Vorsitzender Wolfgang Wengler erinnert deshalb in dem Brief an Büssow daran, dass man schon 1998 die Auskiesung von rund 50 Hektar an gleicher Stelle bekämpft habe. Mit Erfolg: Damals beerdigte der Regionalrat das Vorhaben.

Nach Ansicht des Bürgervereins sollte dies jetzt erneut geschehen. Im Brief an Büssow erinnert Wolfgang Wengler an die Argumente, die von der Stadt gegen die Kiesgrube vorgebracht wurden. Zudem führt er an, dass die Bürger im Willicher Norden schon unter dem Lärm der Modru-Flugroute litten. "Der zusätzliche Dauerlärm wäre unzumutbar."

Nach 1998 seien Familien mit Kindern in diese schöne Ecke Willichs gezogen. "Wir sorgen uns um den Lebensraum und die Lernfähigkeit unserer Kinder, die auf der Ganztagsschule Willicher Heide und des Kindergartens Alperheide vermittelt werden sollen", schreibt Wengler. Beide Einrichtungen grenzten an die Auskiesungsfläche.

Nach dem erfolgreichen Kampf gegen die Kiesgrube war dem Bürgerverein der Umweltpreis der Stadt verliehen worden. Diese Würdigung "sollten auch die Planungsgremien respektieren", so Wengler. Der Bürgerverein bittet Büssow, einen "leitenden Herren" zu einer geplanten Info-Veranstaltung zu schicken, der über das Vorhaben informiert.

Ralf-Hasso Sagner, Willicher Mitglied im Regionalrat, glaubt nicht daran, dass es tatsächlich zur Auskiesung kommt. "Die vorgelegte Karte mit potenziellen Flächen ist unverbindlich und kann geändert werden", sagt er. Schon im Planungausschuss hatte er angekündigt, mit dem CDU-Kollegen Fitz Meies im Regionalrat das Vorhaben verhindern zu wollen.

Apropos CDU: Die ruft dazu auf, in Willich gemeinsam gegen die Pläne vorzugehen. "Mit der Kiesgrube Löwen auf der Hardt liefern wir schon einen Beitrag zur Rohstoffversorgung in der Region", sagt Parteisprecher Guido Görtz weiter. Die CDU-Bürgerrunde tagt dazu am Montag, 3. September, 20 Uhr, in der Gaststätte En de Hött, Markt 12.