<strong>Anrath. "Mutter verändert sich", "Ohne Pflege geht es nicht mehr" - das waren Themen des 5. Willicher Pflegetages am Samstag im Lise-Meitner-Gymnasium. Er war sehr informativ und sehr gut besucht. Senioren, denen bewusst ist, dass sie bald verstärkt auf Pflege angewiesen sein werden, machten sich ebenso schlau wie Kinder, die merken, dass ihre Eltern abbauen. Alle waren beeindruckt vom großen Angebot, das Willicher Senioren beanspruchen können.
Menschen müssen lernen Hilfe anzunehmen, die es gibt
Erich Schützendorf, bei der Kreis-VHS für Fragen des Älterwerdens zuständig, hielt einen beeindruckenden, weil ungeschönten Vortrag. "Wer wird mir meinen Po abwischen, die Urinspuren auf dem Boden beseitigen, mein Gebiss rausnehmen und reinigen, wer schenkt mir ein Lachen?" Schützendorf empfahl, sich klar zu werden, dass es im Alter Stufe um Stufe bergab geht. Sein Kredo: "Es gibt genug Hilfe - Menschen müssen lernen, sie anzunehmen, ohne sich dabei aufzugeben."
Der stellvertretende Bürgermeister Hans Kothen wies auf die Vielfalt der Möglichkeiten hin. Bei Schwester Agnes vom Caritasverband krempelte so mancher Besucher zum Blutdruckmessen den Ärmel hoch. Andrea Silkens (49) vom Caritasverband stellte zufrieden fest: "Das Angebot für Senioren ist heute sehr groß." Raissa Konstantinova vom DRK machte auf die Kurzzeitpflege aufmerksam.
In Alt-Willich ist noch eine Wohnung für Betreutes Wohnen frei. "Tagsüber gemeinsam, abends wieder zu Hause", lautete das Motto bei Ellen Fiddrichs und Margret Heyer vom Arbeiter-Samariter-Bund, der neben vielen anderen Angeboten in Viersen ein Tagespflegehaus unterhält.
"Es wird von Woche zu Woche schlimmer mit meiner 78-jährigen Mutter": Gabriele Ommert aus Schiefbahn erkundigte sich über Hilfsangebote, während die 85-jährige Hildegard Bausch aus Willich sich allein auf den Weg gemacht hatte: "Ich möchte möglichst lange in meinem Haus wohnen bleiben und informiere mich, welche Hilfen es gibt."
Susanne Gesse vom Sanitätshaus Brockers informierte über die Bandbreite von Hilfsmitteln, Birgit Verheyen vom Schiefbahner Hubertusstift stellte ein neues Angebot vor: Ab März wird es das "Café Memory" geben für Demente und deren pflegende Angehörige.