St. Tönis: Anwohner-Protest gegen Öffnung der Willicher Straße

Willicherstrasse Das Kompromiss-Modell stößt den Menschen vor Ort bitter auf. Sie protestieren heftig.

St. Tönis. "Was - das war kein Aprilscherz?" Elsbeth Kriegel aus St. Tönis ist entgeistert, wenn sie auf die Berichterstattung in Sachen "Öffnung Willicher Straße" blickt.

In der WZ war vor zwei Tagen zu lesen, dass es einen Kompromiss geben soll: Die Willicher Straße soll von Nüss Drenk aus geöffnet werden, alles andere bleibt beim Alten.

"Das kann doch nicht wahr sein", ärgert sich Elsbeth Kriegel, die gleichzeitig für die Bürgerinitiative Willicher Straße spricht, in der sich 16 Familien zusammengetan haben.

"Mit dem Aufstellen von zwei Schildern ist es nicht getan", argumentiert die Frau. "Nehmen Sie nur mal das bisschen Busspur, das dort im Moment ist. Das wäre bei einer Öffnung der Straße viel zu klein." Also müsste dort schon die Markierung geändert werden.

Weiterer Punkt, der die Anwohner mächtig ärgert: Das Ganze nutze lediglich dem Durchgangsverkehr. "Da kommt doch keiner, der in der Innenstadt einkaufen will. Es fahren nur die durch, die schnell nach Hüls wollen", erklärt Kriegel.

Schon jetzt gebe es immer wieder Schwierigkeiten mit dem Verkehr von den Schulen. "Die Schüler müssen doch alle über die Straße. Wenn da jetzt noch der Durchgangsverkehr rollt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann das erste Kind auf einer Motorhaube landet."

Die Bürgerinitiative befürchtet, dass seitens der Stadt eine "Salamitaktik" gefahren wird. "Jetzt wird das erstmal von der Nüss Drenk aus geöffnet, später fallen die Parkplätze an der Willicher Straße weg, und dann wird auch noch Tempo 50 zugelassen", befürchtet Elsbeth Kriegel.

Von Verwaltungsseite komme nichts beim Bürger an. Und dass, obwohl die Initiative bereits 420 Unterschriften gegen die Öffnung gesammelt und dem Bürgermeister übergeben hatte. Von einer Beteiligung der Menschen vor Ort könne schon überhaupt keine Rede sein. Fazit der Initiative: "Das Ganze ist ein fauler Kompromiss auf dem Rücken der Anwohner."