Tönisvorst: Zwei Journalisten mit Seulenmedaille ausgezeichnet
Thea Elbertz und Friedhelm Reimann bekommen die Seulenmedaille.
Tönisvorst. Diese Präsenz von Presse-Vertretern hatte der altehrwürdige St. Töniser Ratssaal wohl selten gesehen: vier Fotografen und noch erheblich mehr schreibende Journalisten.
Aus gutem Grund - zwei aus ihrer Mitte wurden ausgezeichnet. RP-Redakteurin Thea Elbertz und WZ-Fotograf Friedhelm Reimann bekamen die städtische Seulenmedaille.
"Ohne Zeitung geht nichts", betonte Bürgermeister Albert Schwarz. "Wir wären nur irgendein Kaff am Niederrhein." Beide seien Vertreter der "vierten Gewalt" im Staat und trügen zur öffentlichen Willens- und Meinungsbildung bei, lobte Schwarz. "Sie haben den Namen der Stadt in die Welt getragen", so der Erste Bürger.
Thea Elbertz tut das seit 1985. Zunächst als freie Mitarbeiterin, später als Redakteurin ihrer Zeitung begleitete sie beispielsweise "live" den Überlebenskampf des Krankenhauses. Dafür wurde die gebürtige Vorsterin schon mit dem Antoniustaler des Heimatbundes ausgezeichnet.
Friedhelm Reimann ist im Kreis Viersen eine Fotografen-Legende, dem der Ruf vorauseilt, oft vor der Polizei am Unfallort zu sei. Der zudem um seinen wirkungsvollen Auftritt weiß. So erzählte Albert Schwarz gestern, dass der heute 63-Jährige einmal auf dem Weg zu einem Termin ein anderes Auto gerammt hatte. Prompt rief er in seiner Redaktion an, um ein Unfallfoto anzukündigen.
Sein erstes Foto machte der gebürtige Steinhagener 1973 für die WZ. Seine Frau Anne, eine gebürtige Flensburgerin, lernte er an der See kennen - wohl unter anderem eine Erklärung für seine Liebe zum Meer.
Ende der 70-er Jahre wurde er Bildredakteur. Dabei wäre er um ein Haar jüngster Verkehrsmeister der Krefelder Verkehrs AG geworden. "Ich hoffe, dass Du nicht viel länger Deinen Dienst machst als ich", betonte Albert Schwarz in Anspielung darauf, dass er selbst im Herbst in den Ruhestand geht, in den ihm Friedhelm Reimann im Frühsommer 2010 folgt. Man unterhielt sich quasi von Fast-Pensionär zu Fast-Rentner.
Als Stadtrats-Ältester gratulierter Franz Kersten den beiden Journalisten. Natürlich, betonte er launig, sei die Politik nicht immer mit dem einverstanden, was zu lesen sei.