St. Tönis: Ein Stadtfest für jedes Alter

Viel Zufriedenheit gab es beim Publikum und Betreibern von Geschäften.

St. Tönis. Die Schnäppchenjäger sind diesmal nicht unterwegs. "Das ist ein ganz anderes Publikum", sagt Peter Langenfurth. Er sieht zufrieden auf die Passanten, die beim Stadtfest St. Tönis durch die Fußgängerzone in der Hochstraße flanieren und teilweise in die Marktstraße abbiegen. "Das ist das Publikum, das wir Einzelhändler brauchen." In seinem Blumenladen stimmt an diesem Tag auch die Kasse. "Seine" Künstlerin, Karla Baumanns, ist ebenfalls ganz angetan, auch wenn sie noch keines ihrer Bilder verkauft hat. "Ein super Ambiente hier", sagt sie. Sie hat auf dem Stadtfest auch ihre Harfe ausgepackt. Ein leiseres Instrument. Die Resonanz ist gut. "Meine Lehrerin war auch hier und war vom Flair begeistert", sagt Karla Baumanns. Auch die Besucher sind zufrieden. Auf den Karten für die Meinungsumfrage, die in Langenfurths Laden abgegeben werden, gibt es laufend Kommentare wie "weiter so". "Ich habe die Kritik direkt vermisst", sagt der Händler.Uli Peeren, Organisator des Marktbühnenprogramms, läuft derweil in perfekt sitzendem Anzug und Schlips herum, die beste Reklame für sein Herrenausstatter-Geschäft. "Wenn bei mir im Laden schon nichts los ist", sagt er und zuckt mit den Schultern. Auf der Bühne zeigen gerade zwei blonde junge Frauen von der Tanzschule Maria Rudloff einen Bauchtanz. Peter Krahforst moderiert als Scheich verkleidet. Drei Mädchen, die sich spanisch angehaucht mit einem Fächer zeigen, bilden die nächste Nummer.

Bienen summen um den Kopf des Imkers Dieter Wendland

Auf der Vereinsmeile hat der TC Blaue Funken seine Karnevalsuniformen auf Figurinen gezogen, am Tisch sitzen Kinder, die geschminkt werden. Der Imkerverein ist dazu gekommen. Irmgard Dollen verkauft Honig, Bienen summen um ihren Kopf und den von Dieter Wendland. Die kommen aus dem Schaubienenstock, den er mitgebracht hat. Zwischen zwei Glasscheiben kann man das emsige Treiben der Insekten erkennen. "Hier, die Königin", erklärt er einer jungen Frau. Auf der anderen Seite sieht man einen Teil der Waben verklebt. "Da ist die Brut drin", sagt er zu zwei kleinen Kindern, die sich gar nicht losreißen können. "Und aus den offenen Waben sind heute mindestens 800 junge Bienen frisch geschlüpft." Auf der großen Bühne präsentiert sich die Kung Fu SanSoo Schule von Frank Scheller. Mit geschmeidigen, blitzschnellen Bewegungen liefern sich die Männer in weißen und schwarzen Anzügen Schaukämpfe. Man ahnt die Kraft, die sie entwickeln können, auch wenn sie ihre Schläge und Tritte kurz vor dem Auftreffen auf dem vermeintlichen Gegner stoppen. Danach entern die Kinder die Bühne, toben und spielen Kung Fu, während ihre Eltern entspannt an den Tischen sitzen. Peter Tauschenski ist als städtischer Angestellter auf dem Stadtfest für die Licht- und Tontechnik zuständig. Zum neuen Konzept der Kunstmeile befragt, gesteht er: "Mir hat der Trödelkram nie gefallen." Die Jungs vom Round Table 188 sind inzwischen zum gemütlichen Teil übergegangen und genehmigen sich ein Bier. Sie haben Sonnenblumen verkauft. "Drei Euro das Stück", erklärt der Vorsitzende Torsten Engler. "Damit bezahlen die Leute im Prinzip zwei Sonnenblumen." Die eine, die sie selbst mitnehmen. Die andere, die die Round Tabler am nächsten Tag zu den Bewohnern des Altenheims Antoniusstift bringen werden.