Vorst: Frauen gehen auf Zeitreise

Die Katholische Frauengemeinschaft Vorst feiert ihr 100-jähriges Bestehen.

Vorst. Ein Jubiläum mit zwei Nullen, das ist schon ein ganz besonderes und muss dementsprechend gefeiert werden. Allerdings: "Wir wollen kein trockenes Jubiläum feiern", betont Christa Wenders vom Vorstand der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (KDF) St. Godehard Vorst. Das würde auch gar nicht zu den engagierten Frauen und ihren vielfältigen Aktivitäten passen. Am 15. September steht das 100-jährige Jubiläum der KFD St. Godehard Vorst ins Haus.

Gefeiert wird ab 15 Uhr mit einer Festmesse in der Vorster Pfarrkirche unter dem Thema "Behütet von dem, der das Leben ist". Und hier setzt schon die erste Aktion der Frauen ein. "Wir möchten das Wort behütet einmal wörtlich nehmen und kommen mit acht Frauen mit Hut. Es sind alte Hüte, moderne Varianten und Zukunftsmodelle. Zu jedem gibt es dann im Gottesdienst den entsprechenden Text", verrät Wenders und fügt an, dass man sich sehr freuen würde, wenn auch andere Gäste mit Hut erscheinen würden.

Musikalisch begleitet der Gospelchor "Inspiration" aus Mönchengladbach-Rheindahlen die Festmesse. Danach geht es zum Haus Vorst, wo Ehrungen auf dem Programm stehen. "Wir möchten gerne drei Frauen, die lange Zeit den Verein getragen haben, Danke sagen", berichtet Wenders.

Dann aber kann nichts mehr die Kölnerin Bea Nyga stoppen. Auf ihre unvergleichliche Art lädt sie zu einer musikalischen Zeitreise über 100 Jahre ein. "Sie hat sich wirklich etwas Tolles einfallen lassen", sagt Wenders und macht so neugierig. Die niederrheinische Kaffeetafel fehlt beim Jubiläum natürlich auch nicht. "Wir hoffen, dass beim Jubiläum vielleicht junge Frauen mal hineinschnuppern", sagt Brigitte Pleunis, die ebenfalls im Vorstand der KFD arbeitet. Zwar hat man 390 Mitglieder, aber die Alterstruktur ist ungünstig. Das Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren. "Wir haben allein 30 Ehrenmitglieder. Und das wird man ab einem Alter von 85 Jahren", so Wenders. Junge Frauen zu begeistern falle sehr schwer.

Das Freizeitangebot sei einfach zu groß. "Früher war es irgendwie selbstverständlich Mitglied zu werden. Man wurde Mutter und trat ein", erinnert sich Wenders, die selber seit 23 Jahren dabei ist. Viele können sich unter der KFD auch nicht so richtig etwas vorstellen. Als Mütterverein 1907 ins Leben gerufen, blieb dieser Name bis 1968 bestehen. Dann erst wurde aus dem Verein die KFD.

Der Austausch zwischen den Frauen stand und steht an erster Stelle. Gemeinsame Frauenfrühstücke, Ausflüge, Mitgestaltung von Messen und nicht zu vergessen die Aktivitäten zu Karneval, bei denen die Frauen ein eigenes Programm auf die Beine stellen und gleich dreimal damit auf der Bühne stehen. "Wir nehmen aktiv am Gemeindeleben teil, helfen, organisieren Veranstaltungen für soziale Zwecke und haben bei all dem viel Spaß untereinander", berichtet Pleunis, die schon seit 34 Jahren zur KFD St. Godehard Vorst gehört. Jetzt freuen sich Vorstand und Mitglieder auf das Jubiläum und die nächsten 100 Jahre.