An der Skater-Anlage Stadt lässt in Neersen Schutzhütte für Jugendliche errichten

Neersen · Die Stahlkonstruktion soll für die Jugendlichen ein Treffpunkt in der Nähe der Skater-Anlage sein. Für weitere Schutzhütten in Willich, Schiefbahn und Anrath soll noch ein Konzept erarbeitet werden.

 Auf einer als Bolzplatz ausgewiesenen Fläche an der Skater-Anlage wird die Schutzhütte aufgestellt. Jugendliche sollen an der Gestaltung beteiligt werden.

Auf einer als Bolzplatz ausgewiesenen Fläche an der Skater-Anlage wird die Schutzhütte aufgestellt. Jugendliche sollen an der Gestaltung beteiligt werden.

Foto: Norbert Prümen

Der Jugendhilfeausschuss hat die Stadt Willich beauftragt, an der Skater-Anlage in Neersen eine Schutzhütte als Treffpunkt für junge Menschen zu errichten. Diesem Teil der Beschlussempfehlung stimmten alle Fraktionen zu.

Hintergrund ist ein Antrag der Fraktion „Für Willich“ aus dem Sommer 2018: Sie wollte, dass in allen Parkanlagen geschützte Treffpunkte für Jugendliche errichtet werden. Die Fachkräfte der Jugendarbeit und die Streetworker sollten dann mit den Jugendlichen darüber sprechen, wo sie sich solche Hütten wünschen. Aus dieser Recherche resultierte als erstes der Wunsch nach einer Schutzhütte in der Nähe der Skater-Anlage am Hoerenweg, so die Verwaltung. Die in Frage kommende Fläche gehört der Stadt und ist laut Bebauungsplan eine öffentliche Grünfläche beziehungsweise laut Flächennutzungsplan ein Bolzplatz.

Die Stadt plant eine Stahlkonstruktion mit einer Grundfläche von 4 mal 4 Meter, erweiterbar auf 4 mal 6 Meter. „Eine Seite soll offen bleiben, die drei anderen Seiten sollen mit Jugendlichen gestaltet und beplankt werden“, so die Verwaltung. Durch die Beteiligung der Jugendlichen in Verbindung mit Angeboten der Streetworker möchte sie die Jugendlichen an das Projekt binden und Vandalismus vorbeugen.

Das Gerüst der Hütte muss auf Fundamenten aufgedübelt oder angeschraubt werden, die Bodenfläche soll gepflastert werden. Dazu soll ein Müllkonzept erarbeitet werden, das auch die Möglichkeit bietet, das Projekt zu evaluieren. Zwischenzeitlich hat die Bauverwaltung der Stadt mitgeteilt, dass für den Bau doch ein Bauantrag notwendig ist. Er wurde vorbereitet, im Moment stockt er jedoch wegen Detailfragen. Es gibt eine Kostenkalkulation: Die Hütte (4 mal 4 Meter) wird rund 17 300 Euro kosten.

„Die Verwaltung hat ein großes Interesse daran, die Schutzhütte in Neersen zeitnah umzusetzen. Für weitere Schutzhütten in Willich, Schiefbahn und Anrath ist gewünscht, ein innovatives Konzept zu erarbeiten, das durch Nachhaltigkeit und Attraktivität auch langfristig ein Zeichen für Willich und die Arbeit für die Jugendlichen setzt“, so die Verwaltung. Es gibt bereits eine Zusage des Kinderschutzbundes, für die Hütten in diesen Stadtteilen 9000 Euro als Sponsoring zur Verfügung zu stellen.

Ein weiterer Ansatz in diesem Tagesordnungspunkt war ein SPD-Antrag aus Juli 2024. Die Fraktion möchte eine Schutzhütte für Jugendliche in Wekeln errichten. Der Antrag resultiert aus einer Stadtteil-Konferenz im März 2024.

Die Verwaltung beleuchtete in der Vorlage die Standortfrage insgesamt: Wenn es eine verfügbare und für den Zweck nutzbare Fläche gebe, müssten die Interessen der Jugendlichen und der Anwohnerinnen und Anwohner in Einklang gebracht werden. Erste Überlegungen und Gespräche zu möglichen weiteren Standorten laufen, müssen aber fortgesetzt werden – „wobei die tatsächliche Realisierbarkeit offen ist“, so die Vorlage.

Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung in einem weiteren Teil des Beschlusses mehrheitlich, nach weiteren Standorten in Willich, Wekeln, Anrath und Schiefbahn zu suchen. Sie soll dem Ausschuss Realisierungs- und Finanzierungspläne für die Finanzplanung ab dem Haushaltsjahr 2025 vorlegen. Die FDP war dagegen. Sie möchte die Evaluation in Neersen abwarten und in zwei Jahren erneut über das Thema sprechen.