Stadtgeflüster: Guter Schwung am neuen Barren

Bunt wie Ostereier sind die Meldungen, die in dieser Woche zugeflüstert werden.

Willich/Tönisvorst. Es war eben nicht nur die Anzeigentafel, die jetzt neu in der Rudi-Demers-Halle in Vorst hängt. Davon haben die Handballer etwas. Nein, auch die Turner freuen sich. Sie verfügen seit letzter Woche über einen neuen Barren. Der alte war mit seinen 24 Lenzen doch schwer in die Jahre gekommen und verschlissen. Der neue Barren wurde von Stefano Poletti gleich schwungvoll eingeweiht. Wenn’s nicht so despektrierlich wäre, würde man sage, der Mann habe den Vorturner gegeben.

Willi Kohnen, bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand, selbstständiger Schreinermeister, konnte vergangene Woche ein ganz besonderes Jubiläum feiern. Neben seiner erfolgreichen beruflichen Tätigkeit war der St. Töniser bis zu seinem 60. Lebensjahr aktiver Oberfeuerwehrmann. Nach dem aktiven, ehrenamtlichen Dienst wurde er in die Ehrenabteilung überstellt, der der 78- jährige rüstige Rentner immer noch angehört.

Vergangene Woche jährte sich nun der Tag, an dem Kohnen sage und schreibe 60 Jahre Mitglied der Blauröcke ist. Viele aktive Kameraden des Löschzuges und der Ehrenabteilung St. Tönis waren aufmarschiert. Wehrführer Rolf Peschken und Löschzugführer Hans-Gerd Wolters überreichten einen großen „Fresskorb“ und Blumen.

„Die nehmen uns doch jetzt nicht die letzte grüne Oase im Zentrum weg?“ Dies befürchten leicht überzogen schon einige Anwohner auf dem Neersener Minoritenplatz. Sie wohnen an einer großen Grünfläche neben der Volksbank-Geschäftsstelle. Dort ging das Gerücht um, diese Grünfläche werde asphaltiert und platt gemacht. Ein Telefonat mit der Beigeordneten Martina Stall sorgt für Aufklärung: Dort wird voraussichtlich im Herbst ein kleiner beleuchteter Dorfplatz mit entsprechendem Sitzmobiliar entstehen.

Am Rand bleibe das Grün, werde teilweise noch durch eine Heckenbepflanzung ergänzt, erklärt Stall. Ob davon bei den dann abendlichen Treffs, bei Gesprächen oder Mu sik, die direkten Anwohner begeistert sein werden, sei einmal dahin gestellt. Jedenfalls spricht die in Schiefbahn wohnende Martina Stall von einer Aufwertung, für die sich im übrigen auch der Planungsausschuss ausgesprochen habe.

Immer wieder wird gemunkelt, dass bei diversen Altkleider- und Schuhsammlungen, bei denen kleine Tonnen oder Eimer mit Deckel eingesetzt werden, Katzen gefangen werden und diese dann in den Tonnen abtransportiert würden. Dass das nicht der Fall ist, zeigen die neuesten Tönnchen, die jetzt bei einer Sammlung in Anrath verteilt wurden. Sie hatten an den Seiten größere Löcher. Damit sind sie eindeutig ungeeignet, um Katzen darin einzusperren (Foto: Archiv).

Willi Wisch hat es nicht mit der Gründlichkeit. Die bekannte Symbolfigur der Willicher Saubermachtage schwingt zwar den Besen, aber nicht überall. An vielen Stellen in den vier Willicher Stadtteilen sieht es nach wie vor unsauber aus. Da liegen diverse Verpackungsmaterialien neben Getränkebehältnissen, leeren Zigarettenschachteln, weggeworfenen Hundetüten und sogar eimerweise in die Natur gekipptem Bauschutt.

Es hat den Anschein, als wären die Willicher Bürger nicht immer motiviert, Willi Wisch zu unterstützen. Das jedenfalls ist als Gemurre zu hören. Die es machen, sind zu wenige und sie können einfach nicht überall sein! Was also hilft: Willi Wisch braucht mehr Unterstützung. Vielleicht klappt es ja im kommenden Jahr. Was aber noch toller wäre, wenn er erst gar nicht auf Tour gehen müsste, weil niemand mehr seinen Müll einfach wegschmeißt. Dabei handelt es sich allerdings um einen utopischen Gedanken, denn „Ferkel“ wird es wohl immer geben, seufzt der Stadtflüsterer.

Erinnern Sie sich an die Pappeln in der Nähe von Clörath, aber auf Viersener Stadtgebiet, die den Kartoffelbauern Sieben bei seiner Feldarbeit behinderten und deshalb umgehauen wurden? Jetzt hat sich in Viersen eine Initiative gegründet, die grundsätzlich alle Pappeln in der Stadt schützen will. Soso. Manchmal gibt’s Eingebungen, von denen man nicht so genau weiß, wo sie jetzt so plötzlich herkommen.

Dem Flüsterer schießt gerade eine Filmszene aus dem legendären Monty-Python-Streifen „Die Ritter der Kokosnuss“ durch den Kopf. Da reitet eine Figur durchs Bild, die sich „Roger der Buschmann“ nennt und einen schwungvollen Handel mit gebrauchten Gebüschen treibt.

Einst war es das „Kaffeechen“, dann wurde es die „Bar Istini“, nun ist es „Steffies“ geworden. Die Rede ist vom Café an der Hauptstraße 63 in Neersen. So verschieden die Namen auch waren oder sind, es ist und bleibt ein gemütliches Café, in das nicht nur die Neersener gerne einkehren.