Stadtgeflüster: Hummer in der Festspielstadt

Ein Auto im XXL-Format, viele rote Schilder und ein Pferd auf der Terrasse im ersten Stock sind in den vergangenen Tagen aufgefallen.

Willich/Tönisvorst. Bekanntlich ist Willich eine Festspielstadt - dank der Freilichtbühne in Neersen.

Um diese Tatsache aber noch bekannter zu machen, hat die Verwaltung jetzt auffällige rote Hinweisschilder mit dem Logo der Festspiele aufgestellt.

Diese bleiben das ganze Jahr über stehen, also auch außerhalb der Spielzeiten.

Die Woche im Big Brother-Container fing für unsere Tanja nicht gut an. Die Tönisvorsterin hat sich praktisch selbst für den Rausschmiss nominiert. Mutig stellte sie sich einer Herausforderung, in der es darum ging, sich zwischen zwei goldenen Kugeln zu entscheiden.

Die eine enthielt den Freifahrtsschein ins Finale - die andere eine Nominierung. Tanja erwischte letzteres. Wer ebenfalls mit ihr um den Verbleib im TV-Knast zittern muss, entscheidet sich am Montag Abend.

Dafür war Norman, Ex-Big Brother-Kandidat und für einen Tag zu Gast, ganz begeistert von der Blondine. Freiwillig zog er in den "Armen Bereich", um neben Tanja zu schlafen. Damit stach die schüchterne Tönisvorsterin ihre weiblichen Mitbewohnerinnen aus.

Zwischen Ringstraße und Hochstraße in St.Tönis ist das inzwischen verkehrsberuhigte Straßenstück enger geworden.

Beidseitig werden momentan neue Bürgersteige gelegt und auch der Asphalt in der Straßenmitte wird durch Pflaster ersetzt, so dass auch optisch der Charakter einer Fußgängerzone erkennbar wird.

Wiedersehen der besonderen Art: Astrid Sacher, die am Dienstag bei den Neersener Festspielen als Augustine die Kinder begeisterte, ist eine alte Freundin von Intendantin Astrid Jacob.

Sachers Mädchenname ist nämlich Jacob und dieser Zufall hatte Folgen: Als beide vor über 30 Jahren als junge Schauspielerinnen ein Engagement in Berlin hatten, bekam die eine öfter mal die Post der anderen.

Die beiden trafen sich dann und verstanden sich auf Anhieb. "Das war damals schon sauwitzig", erinnert sich Astrid Jacob. Irgendwie verloren sich die beiden aber aus den Augen - um sich kürzlich wieder zu finden.

Jacob hofft, das der Kontakt zu Sacher, die auch Intendantin der Festspiele in Oppenheim ist, so schnell nicht wieder abreißt.

Was für eine Frage. "Natürlich werden wir Europameister", ist MdL Uwe Leuchtenberg sicher. Das Halbfinale wird er sich im Grefrather Eisstadion anschauen. Bekennender Borussenfan ist der Tönisvorster.

Wenn’s zum Stadion geht, ist das Fähnchen mit der Raute Pflicht am Fahrzeug. Eine Deutschland-Fahne hat er allerdings nicht am Auto. "Das ist zu riskant. Ich muss sehr oft Autobahn fahren und an den Ausfahrten sehe ich immer die ganzen Fähnchen, die abgefallen sind."

Bundesliga-Profi Tobias Levels (Borussia Mönchengladbach) traut den Deutschen noch einiges zu - auch wenn er einräumt: "Ich dachte, Deutschland wäre mit den physischen und psychischen Kräften nach der Vorrunde bereits am Ende."

Wo genau er das Halbfinale guckt, weiß der St. Töniser noch nicht. "Wahrscheinlich aber im größeren Rahmen", so der Verteidiger. Sicher ist nur eines: "Deutschland kommt ins Finale!"

Da staunte der Stadtflüsterer aber mächtig, als er am Wochenende durch Willich fuhr: Als umgebaute "Superlang-Version" rollte dort ein amerikanischen Hummer - schon von Hause aus kein Kleinwagen - durch den Kreisverkehr Parkstraße/Bahnstraße. Das Fahrzeug aus Düsseldorf hatte erkennbar Mühe, auf der engen Straße immer in der Spur zu bleiben.

Schauen wir einen Augenblick auf die politischen Parteien in Tönisvorst. Hatten die Sozialdemokraten nicht schon vor Jahren vollmundig erklärt, sie wollten die 300-Mitglieder-Marke knacken. Das ist nie gelungen. 290haben sie offiziell, das ist knapp vorbei am vom ParteiTraumziel.

Beachtlich: Nachdem die WZ kürzlich im Geflüster angemerkt hatte, dass das Schild "Durchfahrt verboten" am Wochenende vor der Clevenstraße in Vorst fehlt, wurde es nun wieder angebracht. Nur Anlieger dürfen noch durchfahren.

Ärgerlich ist es vor allem, wenn Autofahrer mit ihrem Vehikel bis vor das Geschäft fahren - und Gäste an Tischen der dortigen Cafés müssen den Mief einatmen.

Er spuckt und spuckt. "Ich trainiere schon fleißig", erklärt Bernd Schumacher lachend. Der Obstbauer aus der Huverheide richtet am Freitag, 27. Juni, von 10 bis 18 Uhr die Niederrheinmeisterschaft im Kirschkernweitspucken aus.

Und das gleich an zwei Standorten: Einmal an der Bahnhofsstraße 287 in Moers-Kapellen und an der Duisburger Landstraße 333 in Düsseldorf-Wittlaer. Schumacher selbst will auch starten.

"So um die 15, 16 Meter habe ich schon geschafft, aber das ist steigerungsfähig." Der Weltrekord liegt bei 21,70 Metern.

Gespuckt wird übrigens auf einer glatten Oberfläche. Gemessen wird erst, wenn der Kirschkern liegen geblieben ist.

Der Song "Da steht ein Pferd auf dem Flur" muss umgetextet werden. Zumindest bei Rüdiger Urbig und Desiree Heyer vom Reitstall Charlottenhof in Willich. Dort stand nämlich ein Pferd auf der Terrasse im ersten Stock.

Der Haflinger Asaro hatte sich des Nachts selbstständig gemacht und war am Freitagmorgen nicht auffindbar. Heyer hatte schon die Polizei alarmiert, als sie etwas sah, dass sie an ihren Augen zweifeln ließ. "Ich saß überlegend, wo Asaro sein könnte, auf meiner Terrasse im ersten Stock und blickte zur gegenüberliegenden Terrasse hinüber - und da guckte mich der Haflinger über die Blumenkästen linsend an", erinnert sich Heyer.

Asaro war über eine schmale und steile Treppe nach oben gelangt. Wie aber ihn wieder hinunter bekommen? Feuerwehr und Tierarzt wurden alarmiert. Erste hatte keine Gerätschaft, um in dem engen Hof ein Pferd von der Terrasse zu hieven.

Der Tierarzt dagegen zeigte Nerven. Er holte den Haflinger zusammen mit Urbig und dem Koch des Restaurants "Charlottenhof" langsam und mit einer Menge Kraftfutter wieder die Treppe hinunter. Was den Haflinger allerdings bewogen hat, dort hinaufzuklettern, ist allen ein Rätsel.