Kabarett-Vater tritt im Forum auf

Bekannte Namen (wie Dieter Hildebrandt) und interessante Stücke sind im neuen Programm zu finden.

Tönisvorst. Den "Urvater" des deutschen Kabaretts haben ihn die Macher des Tönisvorster Kulturprogramms genannt. Und die Freude darüber, dass es ihnen erneut gelungen ist, Dieter Hildebrandt für die neue Spielzeit zu verpflichten, steht Peter Siegel, dem Vorsitzenden des Stadtkulturbundes Tönisvorst, und seinen Mitstreitern ins Gesicht geschrieben.

Hildebrandt war schon 2003 zu Gast. "Anschließend saßen wir noch lange mit ihm in einer Kneipe", erinnert sich Geschäftsführer Klaus Bayer. "Angriffslustig, nachdenklich und hoch komisch" - so kündigt Hildebrandt sein Programm "Nie wieder achtzig!" an.

Sein Auftritt ist nur einer der Höhepunkte im Programm, das der Stadtkulturbund gestern vorstellte. Lustspiel, Schauspiel, Klassik, Revue, Kabarett oder Kindermusical. "Es soll für jeden etwas dabei sein", hoffen die Organisatoren. Bei der 14.Auflage wissen die durchaus, was beim Publikum ankommt - und was eher nicht. Gut 490 Zuschauer kamen in der letzten Spielzeit im Schnitt, allein 420 Abonnements wurden verkauft. Bei 550 Plätzen, die insgesamt zur Verfügung stehen, ein guter Wert. "Es muss sich ja auch lohnen", räumt Siegel ein. Halbvolle Säle könne man sich nicht leisten. Trotzdem, ein bisschen Mut gehört dazu. In der vergangenen Spielzeit war es ein Jazzkonzert. Musiker von Weltrang spielten in Tönisvorst, doch die Fanschar hielt sich in Grenzen. Dass "nur" 180 Zuschauer kamen, war indes eingeplant. Dafür sind andere Punkte schnell ausverkauft. Schließlich locken auch in diesem Jahr bekannte Namen. Neben Hildebrandt kommen "Knacki" Deuser, bekannt aus "NightWash" im Fernsehen, Wilfried Schmickler und Doktor Stratmann.

Im Abonnement gibt’s Aufführungen von Ludwig Thomas "Die Witwen", "Kleine Eheverbrechen" mit Eleonore Weisgerber und Peter Bongartz in den Hauptrollen, die musikalische Revue "Gestatten, Jacques Offenbach" und das Neujahrskonzert, bei dem diesmal die Staatsphilharmonie Kaliningrad (Königsberg) mit der Mezzosopranistin Olga Litvinova zu Gast ist. Gespannt sind die Herren des Kulturbüros auch, wie "Die Grönholm-Methode" ankommt. Es geht um Bewerbungen und "alles, was unter dem Deckmantel des Auswahlverfahrens passiert". Das Stück sei, sagt Siegel, "wie aus dem Leben gegriffen". Es gehörte auch etwas Mut dazu, es ins Programm zu nehmen.