Suche nach Räumen - Kultur soll nicht ins Leere laufen

Vereine und Bürgermeister suchten Räume für Veranstaltungen.

Tönisvorst. Welche Räume stehen den Tönisvorster Vereinen, die bisher das Rathaus genutzt haben, in Zukunft zur Verfügung? Diese Fragen versuchten Vertreter von Facette, Kunstkreis 80, Stadtkulturbund und Jugendkarnevalsverein in einem Gespräch mit Bürgermeister Thomas Goßen zu beantworten. Auch die im Rat vertretenen Fraktionen waren bei dem mehr als einstündigen Meinungsaustausch dabei. „Das Ganze fand in sehr sachlicher, angenehmer Atmosphäre statt“, sagte Goßen anschließend zur WZ.

Der Bürgermeister machte gleichwohl keinen Hehl daraus, dass insbesondere die Kulturvereine „nicht glücklich“ darüber seien, dass sie den Ratssaal ab 2014 nicht mehr für ihre Ausstellungen nutzen dürfen. Das hatte der Stadtrat so beschlossen, um unter anderem das aufwändige Hin- und Herräumen von Stühlen — in Kürze sollen neue angeschafft werden — zu beenden. Goßen hob bei dem Gespräch hervor, dass ja „fairerweise“ auch die Stadt selbst mit Veranstaltungen von dieser Entscheidung betroffen sei.

Als Alternativen zur Ausrichtung von Ausstellungen oder dem Kinderprinzentreffen des Jugendkarnevalsvereins nannte er unter anderem das Forum Corneliusfeld, die Aula der Hauptschule Kirchenfeld und die Grundschule Hülser Straße. Hier müsse man im Einzelfall entscheiden, was sich anbiete. „Es geht auf keinen Fall darum, die Kultur künftig ins Leere laufen zu lassen“, betonte Thomas Goßen. Positiv hob er einen Vorschlag von Jürgen Cox (Grüne) hervor, der einen „Kulturherbst“ angeregt hatte. So könne aus der jetzigen Situation vielleicht etwas völlig Neues entstehen, so Goßen.

Auf Nachfrage der WZ erläuterte Cox, dass ihm zum Beispiel eine gemeinsame Veranstaltung von Kunstkreis und Facette vorschwebe. Dazu könne es ein Rahmenprogramm geben. Zusätzlich könne man versuchen, Sponsoren zu gewinnen. Als Beispiel für die gelungene Umsetzung eines solchen Konzeptes nannte er das Fest „Kunst, Kultur und Kulinarisches“ in Vorst.

Der Verein „Kultur im Rathaus“ hatte seine Teilnahme an dem Gespräch am Montag abgesagt. Man sei an Veranstaltungen in Schulen nicht interessiert, hieß es aus dem Vorstand. Der Verein soll am Sonntag aufgelöst werden.