Willich. "Besetzt!" Thorsten Kaja aus Wekeln wunderte sich. Nicht, dass er das schnelle Tut-tut in der Telefonleitung grundsätzlich komisch gefunden hätte. Aber er hatte seine eigene Nummer gewählt. Und da nachweislich niemand zu Hause war, konnte eigentlich auch niemand die Leitung blockieren. Was also war passiert? Ein Fehler, der erstens ärgerlich und zweitens nicht so schnell zu beheben ist.
Der Reihe nach: Der 29-Jährige war im vergangenen Dezember aus Kaarst nach Wekeln gezogen, in ein Einfamilienhaus. Und natürlich wollte er dort telefonisch erreichbar sein und einen Internet-Anschluss haben. "Ich habe mich bei Arcor angemeldet. Im Saturn-Markt in Neuss." Dann konnte der Sparkassen-Angestellte telefonieren. Ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte.
Bis er dann bei seinen Eltern ebenfalls eine Anlage mit einem Arcor-Anschluss einrichtete. Um diesen zu testen, rief er sich selbst an. Und - siehe oben - war nicht zu erreichen. "Von zehn Anrufen kamen ungefähr drei bis vier nicht durch."
Thorsten Kaja rief bei Arcor an. "Fehler beseitigt", hieß es von dort schon zwei Tage später. "Das stimmte aber nicht", so Kajak per Handy-Gespräch gegenüber der WZ. Nach wie vor sei er nicht durchgängig zu erreichen gewesen. Also rief er Arcor an. "Ein Fehler in einer Vermittlungsstelle", hieß es wenig später. Und: "behoben".
Der Kunde blieb skeptisch. Mit Recht, wie sich herausstellte. Die Leitung funktioniert nach wie vor nur sporadisch. "Auf Nachfrage wurde man sogar richtig pampig", ärgert sich Kaja. "Ich solle abwarten, alles werde sich schon richten."
"Der Anschluss von Herrn Kaja ist in der Tat zeitweise gestört", reagiert Jens Wagner von der Pressestelle des Unternehmens.
Der Fehler liege in einem fehlerhaften Bauteil in einem Hauptverteiler.
Zudem sei bekannt, dass vier weitere Kunden von der Störung betroffen seien. "Unsere Technik arbeitet mit Hochdruck daran."
Möglicherweise sei der Schaden am heutigen Morgen schon behoben.
Der Kunde bekomme eine Gutschrift über einen Monatspreis, weil der Fehler schließlich durch Arcor entstanden sei.
Ein Anruf bei der Kundenhotline sei grundsätzlich kostenlos. Der Gebührenzähler laufe erst, wenn man mit einem Berater spreche.