Tönisvorst: Abschied von den Ordensschwestern

Die scheidenden Ordensfrauen des Marienheims bekamen die Seulenmedaille.

Tönisvorst. Bis heute eine Institution: das Marienheim mit den "Schwestern des Ordens unserer lieben Frau”. Seit 1904 gibt es diese Glaubensgemeinschaft in St.Tönis.

Drei Schwestern sind dort noch aktiv: Schwester Maria Xaverina (78), Schwester Maria Philomene (74) und Schwester Maria Petra (58). Dienstag Abend wurden sie von Bürgermeister Albert Schwarz im Rathaus mit der Seulenmedaille ausgezeichnet - zum Abschied. Denn die Ordensgemeinschaft wird in St. Tönis aufgelöst.

"Die Schwestern waren unseren jüngsten Bürgern stets eine sichere Anlaufstelle - nicht nur für die kleinen Sorgen,” sagte der Bürgermeister in seiner Laudatio. Dazu hatten sich im Ratssaal Ehrengästen wie Pfarrer Josef Beenen und Ex-MdB Walter Schöler eingefunden.

Die Aufgabengebiete der Ordensfrauen waren breit gefächert: Kindergarten, Tagesstätte, Kochkurse, Arbeiten innerhalb der Pfarrgemeinde sowie die Betreuung des Gebäudes standen auf dem Stundenplan.

"Generationen von Frauen haben bei Ihnen das große und das kleine Einmaleins des Nähens lernen dürfen”, ergänzte Schwarz. So ist Schwester Maria Xaverina ausgebildete Schneiderin mit Meisterbrief. Seit 1961 gehört sie dem Marienheim an, von 1970 bis 2004 war sie Leiterin der Kommunität. Seit 1970 leitet sie den Kindergarten an der Friedensstraße.

Hauswirtschaft war Schwerpunkt von Schwester Maria Philomene, die seit 1964 im Marienheim ist. Schwester Maria Petra ist Lehrerin: am Gymnasium der Ordensgemeinschaft in Grefrath/Mühlhausen. Seit 16 Jahren gehört sie zum Marienheim und leitet seit 2004 den Orden vor Ort.

Als der in St.Tönis entstand, wohnten die Schwestern in Privatwohnungen. Mit der Fertigstellung des Marienheims 1912 kam der Umzug der Schwestern und damit der Zusammenschluss zu einer Kommunität. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Marienheim wieder aufgebaut. Bis 1961 bestand die Kommunität aus sieben Ordensschwestern. Aktuell sind es drei.

Während Schwester Maria Xaverina in eine Wohngemeinschaft ihres Ordens nach Bonn geht, wird Maria Philomene nach Gefrath-Mühlhausen wechseln. Und Schwester Maria Petra geht nach Rom zur Ordensleitung.

"Sie hinterlassen eine große Lücke”, bedauerte der Bürgermeister. Das Marienheim wird als Pfarrzentrum weitergeführt. Im Besonderen werde der Bereich Kindergarten und Kindertagesstätte erste Priorität behalten.