Neersen: Festspiele legen guten Start hin

Intendantin Astrid Jacob schickt ihre Crew vor und hinter den Kulissen in die Spielzeit. 9821 Zuschauer haben schon Karten gekauft oder reserviert.

Neersen. Jetzt nur nicht abergläubisch werden. Es läuft aber auch zu gut an. Einen besseren Start könnten die Festspiele in ihre Jubiläums-Spielzeit hinein nicht hinlegen. Seit Probenbeginn vor einer Woche scheint die Sonne. Alle 13 Ensemble-Mitglieder sind an Bord, gesund, haben ein Quartier und fühlen sich in Neersen gut aufgenommen. Und, was für die Stadt Willich und den Festspielverein sicher noch schwerer wiegt: Die bisher verkauften bzw. reservierten Karten lassen die mauen Vergleichszahlen des Vorjahres schon deutlich hinter sich. Das lässt aufatmen.

Kein Wunder also, dass auch Astrid Jacob strahlt. Dem Publikum ihrer Premierensaison 2007 am Niederrhein will die Intendantin nachträglich den "All-Wetter-Orden" verleihen. Das sagt sie gut gelaunt, kommt bei der Auftakt-Pressekonferenz so gelöst und heiter daher, als wolle sie ihre Gäste gleich zur Sommerparty in den Schlossgarten bitten.

"Wandel - Verwandlung", darauf setzt sie im Spielplan und in der Ensemble-Besetzung. Sechs Schauspieler sind zum ersten Mal verpflichtet worden. Mit ihnen und der gesamten Festspiel-Crew will sie es schaffen, "die Zuschauer nach den Vorstellungen mit einem Lächeln und Wohlergehen nach Hause zu entlassen".

Das Programm sei reichhaltig. "Ich wollte ein buntes Bild liefern. Das Publikum sollte etwas zum Aussuchen haben." Die Mischung kommt offenbar an. Wie auch das neu geschnürte Kinderpaket mit speziellem Angebot für Jungen und Mädchen von drei Jahren. Das Knirpstheater verspricht Wachstum: "Die Verkaufszahlen sehen jedenfalls gut aus", freut sich Jacob mit Festspiel-Geschäftsführerin Doris Mahjoub-Thiel.

Bürgermeister Josef Heyes hieß die Schauspieler willkommen, nannte Eckdaten aus der 25-jährigen Geschichte. "Die Stadt Willich ist mächtig stolz auf ihre Schlossfestspiele." Auch er ist die Zuversicht in Person: "Wir werden das Jubiläumsjahr in diese Erfolgsgeschichte einbahnen."

Das Geheimnis des möglichen Erfolges hat Astrid Jacob übrigens gelüftet: Das erste Stück in Neersen, quasi die Taufe der Festspiele 1984, stand am 13. Juli im Plan. "Die 13 war im Matriachat eine Glückszahl." Deshalb werde im Juli in diese 13 hineingefeiert. Außerdem bestehe ihr Ensemble aus 13Leuten. Als Regieassistentin Christine Csar sich meldet und ihr persönliches Jubiläum "zehn Jahre Festspiele" einwirft, ist für Jacob die Sache sonnenklar: "Zehn? Da hast Du die Quersumme 1. Das bringt Glück."

Jetzt nur nicht abergläubisch werden. Es läuft aber auch gut.