Tönisvorst: Licht und Sicht am Wilhelmplatz

Die SPD legt im Hauptausschuss beim Thema Videoüberwachung nach. Die Polizei kommt auch.

Tönisvorst. "Unstrittig ist, dass der Wilhelmplatz ein Brennpunkt ist", sagt Hans Joachim Kremser, stellvertretender Vorsitzender der SPD Tönisvorst. Am 10. Oktober will seine Fraktion einen Antrag im Hauptausschuss stellen, das Thema Videoüberwachung des Platzes nochmal zu prüfen. "Darüber muss noch einmal grundsätzlich diskutiert werden."

Allerdings scheinen die Videokameras für die Polizei vom Tisch zu sein: "Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass sich eine entsprechende Überwachung am Wilhelmplatz aus rechtlichen und örtlichen Gründen nicht machen lässt", sagt Wolfgang Wiese, Sprecher der Polizei Viersen. Was in St. Tönis schon "rum" ist, will Wiese dennoch nicht bestätigen: Berechnungen der Behörde hatten ergeben, dass eine Videoüberwachung des Platzes, für die mehr als eine Kamera nötig ist, rund 25 Menschen in Anspruch nehmen würde. "Das sind zehn Prozent aller Kollegen, die kreisweit in der Gefahrenabwehr tätig sind", so Wiese.

"Wir haben die Problematik auf der Tagesordnung. Wir sind mit der Stadt im Gespräch, um die Sicherheit am Wilhelmplatz zu verbessern", so Wiese. Im Hauptausschuss will ein Vertreter der Polizei die Ergebnisse bisheriger Gespräche vorstellen.

Einiges scheint sich bereits zu tun. So mussten bisher einige Hecken ihr dichtes Strauchwerk lassen. Das ist Teil des neuen Konzeptes, bestätigt Bürgermeister Albert Schwarz: "Es soll übersichtlicher werden." Dazu müsse an einigen Stellen tüchtig ausgelichtet werden - nicht nur am Wilhelmplatz. Auch neue Lampen sollen installiert werden, "um das lichtscheue Gesindel zu vertreiben", so Schwarz. Dafür seien Mittel da. "Das wird unsere Kämmerin sicherlich nicht freuen, aber wir müssen unserer Bevölkerung das Gefühl vermitteln, in einer sicheren Stadt zu wohnen."

Mit mehr Licht und Übersicht soll es aber nicht getan sein. So sei an eine Art verstärkte Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und kommunalem Ordnungsdienst gedacht. Vielleicht auch an die in oder andere unangekündigte Polizeiaktion wie man es in der Vergangenheit bereits an Schulen in Tönisvorst gemacht habe, sagt Schwarz. Auch könne er sich etwa eine Fahrrad-Wache mit Ein-Euro-Kräften vorstellen. "Die sehen auch mehr als eine Kamera."

"Dass einige Schmuddelecken beseitigt werden, zeigt, dass man auf einem richtigen Weg ist", ist auch Kremser überzeugt.