Trend zum Schul-Mittagstisch

Verpflegung: Für die weiterführenden Schulen in Willich soll nun ein Gesamtkonzept her. Das St.Bernhard-Gymnasium fürchtet, ins Hintertreffen zu geraten.

Willich. Eigentlich war es lediglich darum gegangen, die Einrichtung einer Mittagstisch-Verpflegung im Lise-Meitner-Gymnasium zu ermöglichen: Die Mitglieder des Schulausschusses merkten jedoch im Verlauf der Diskussion, dass das Anrather Gymnasium nicht isoliert betrachtet werden kann. Der entscheidende Satz kam von Hans-Joachim Donath: "Irgendwann werden unsere Schulen alle Ganztagsschulen sein."

Der Ausschuss öffnete die Tür in diese Richtung einen Spalt: Er beauftragte die Verwaltung, ein Gesamtkonzept für alle weiterführenden Schulen zu erstellen. Über die Mittagstisch-Verpflegung am Lise-Meitner-Gymnasium wurde dann nicht mehr separat abgestimmt.

Der Wunsch nach einer Mittagsverpflegung hängt vor allem damit zusammen, dass das Abitur jetzt nach acht statt bislang neun Jahren erreicht werden kann: Die Schüler haben während dieser Zeit ein höheres Unterrichtspensum zu absolvieren bis hin zur neunten Schulstunde.

Die Verwaltung hatte für das Anrather Gymnasium folgende Kosten ermittelt: Für den Umbau 15000 Euro, für die Einrichtung einer Küchenzeile sowie für Tische und Stühle 20000Euro. Karl Sporckmann (CDU) erklärte: "Wir haben ein zweites Gymnasium. Wenn wir dem Antrag jetzt zustimmen, müsste das St.Bernhard-Gymnasium auch berücksichtigt werden."

Margret Peters, Leiterin des Schiefbahner Gymnasiums, ließ keinen Zweifel daran, dass ihre Schule an einer Mittagstischverpflegung interessiert sei, und zwar ohne zeitliche Verzögerung: "Wir wollen auf jeden Fall gleichziehen mit dem Lise-Meitner-Gymnasium. Wenn die Anrather hier vorpreschen würden, wäre das ein großer Vorteil." Peters kündigte die Unterstützung durch die Malteser als Schulträger und weiteren Bedarf an: "Ich brauche auch räumliche Möglichkeiten, wo die Kinder sinnvoll arbeiten können, damit sie ihre Hausaufgaben erledigen und einen Teil ihrer Freizeit mit ihren Familien verbringen können."

Die Tendenz geht also zur Nachmittagsbetreuung. Das erkannte auch Renate Tippmann, deren Vorschlag sich durchsetzen sollte: "Es läuft auf ein Gesamtkonzept hinaus. Einbezogen werden müssen auch Haupt-, die Gesamt- und Realschule. Wir können nicht eine der weiterführenden Schulen ausklammern." Jürgen Hansen (SPD) schlug vor, die Voraussetzung für eine Mittagstischverpflegung im Lise-Meitner-Gymnasium zu ermöglichen. Christoph Heyes (CDU) plädierte für das von der SPD vorgeschlagene Gesamtkonzept.