Willich: Die Ersten sind die Besten

Landwirtschaft: Am Niederrhein werden wieder die begehrten Frühkartoffeln geerntet.

Anrath. Hans-Leo Sieben ist, was den Anbau von Frühkartoffeln angeht, ein "alter Hase". Mit seinen 53 Jahren hat er, dessen Vater bereits das Gemüse anbaute, schon einiges erlebt, "aber dass wir so früh mit der Ernte beginnen konnten, das ist auch für mich neu", sagt er. 2007 sei ein absolutes Ausnahmejahr. Das ungewöhnlich warme Klima ließ die Kartoffeln schneller wachsen denn je. Aber: "Dadurch wurde natürlich auch die Bewässerung teurer."

Hans-Leo Sieben kommt das sehr gelegen, kann er doch die Knollen jetzt parallel zum nicht minder begehrten Spargel an den Mann bringen. "Das ist eine super Ergänzung", findet er. Die Menge ist jedoch noch überschaubar. Acht Tonnen der kleinen Kartoffeln holt Sieben derzeit pro Hektar aus der Erde, in der Hochzeit, Juli/August, werden es gut 60 sein. "Deshalb sind sie auch teurer. Der Aufwand ist gemessen an der Menge einfach deutlicher höher", erklärt der Landwirt. Bis Anfang Oktober wird er nun Kartoffeln ernten.

Begriff: Frühkartoffel dürfen nur die Knollen genannt werden, die vor dem 1. August geerntet werden. Alles, was nach diesem Termin aus der Erde geholt wird, heißt Speisekartoffel.

Import: Bis die ersten Frühkartoffeln in Deutschland auf dem Markt sind, werden sie aus Südeuropa eingeführt, hauptsächlich aus Italien, Spanien und Zypern. Bio-Frühkartoffeln kommen häufig aus Ägypten.

Haltbarkeit: Frühkartoffeln müssen möglichst schnell verzehrt werden. Bei einer längeren Lagerung drohen sie zu keimen und schrumpelig zu werden. Aus diesem Grund sollten sie maximal zwei Wochen an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt werden.

Schale: Besonders markant ist die Frühkartoffel nicht nur wegen ihrer Größe, sondern vor allem auch wegen ihrer Schale. Diese lässt sich durch Reiben oder Schaben leicht entfernen.