Willich: Weil Wekeln wächst, gibt's Wahlbezirk dazu

Über 3500 Menschen wohnen mittlerweile in Wekeln, mehr, als für einen Wahlbezirk erlaubt. Es wird aufgestockt.

Willich. Gegen die FDP-Stimme hat der Wahlausschuss jetzt nach ausgiebiger Diskussion beschlossen, die Anzahl der Wahlbezirke von 23 auf 24 zu erhöhen. Die Verwaltung soll den Neuzuschnitt im Bereich Wekeln vornehmen und in der nächsten Sitzung vorstellen (siehe rechts).

Derweil wies Erster Beigeordneter Theo Eckelboom darauf hin, dass die Änderung des Kommunalwahlrechts NRW zu einem Engpass bei den ehrenamtlichen Wahlhelfern führen könne. So wird es künftig nicht mehr erlaubt sein, dass Ratskandidaten in ihrem Wahlbezirk als Wahlvorstände fungieren. Eckelboom mahnte, dies nicht zum Anlass zu nehmen, das Ehrenamt nicht mehr auszuüben und appellierte an die Kandidaten, sich in anderen Bezirken einsetzen zu lassen.

Ist der Wahlbezirk in Wekeln zu groß geworden, sodass er in zwei Wahlbezirke aufgeteilt werden muss mit der Folge, dass es künftig statt 46 bald 48 Ratsmandate geben wird? Hier gingen die Meinungen auseinander, auch in der Fraktion, wie Bernd Dieter Röhrscheid für die SPD meinte: "Als sinnvollste Lösung wurde mehrheitlich die Schaffung eines zusätzlichen Wahlbezirks für Wekeln erachtet."

Ulrich Mischke (FDP) ist dagegen: "Wenn der Wekelner Wahlkreis geteilt wird, entstehen zwei neue Wahlkreise, die mit zu den kleinsten gehören." Eckelboom erinnerte daran, dass Wekeln weiter wachsen werde.

Was Mischke als Missverhältnis wertet: "Städte bis 100000 Einwohner dürfen 50 Ratsmitglieder haben. Willich mit seinen 52000 Einwohner beansprucht 48." Außerdem würden zwei zusätzliche Ratsmandate während der Legislaturperiode Mehrkosten von 40000 Euro verursachen.

Schrömbges sieht wie Röhrscheid Bedarf, die Wahlbezirke neu aufzuteilen. Beide fürchten jedoch, dass gewachsene Strukturen zerstört werden, dass Wähler plötzlich in andere Wahllokale gehen müssen und dadurch die Beteiligung sinken könnte. Die Entscheidung, einen zusätzlichen Wahlkreis einzurichten, sei, so Schrömbges, "eine Entscheidung, die am leichtesten umsetzbar ist". Das sahen bis auf Mischke alle Ausschussmitglieder so. Das letzte Wort hat dann der Stadtrat.