Willich: Eine Wohnung für die Jugend

Die WZ startet eine Serie über Jugendheime in Tönisvorst und Willich. Das Maxx macht den Anfang.

Willich. Aus dem Computerraum tönt Musik, das Lied "Zombie" läuft in Endlosschleife. Zwei Mädchenstimmen singen jede Strophe mit. Dann steht fest, wer von den Beiden gewonnen hat. Die 15-jährige Katharina hat mehr Punkte als Janet geholt. "Meistens gewinnt Katharina", gibt die Neunjährige zu, doch ihrem Spaß an dem Lied der Gruppe Cranberries tut das keinen Abbruch. Es ist ihr momentaner Lieblingssong. Und daher auch immer die erste Wahl, wenn die beiden bei Singstar auf der Playstation, das ist ein Karaoke-Spiel für zu Hause, gegeneinander antreten.

Janet und Katharina sitzen an einem der drei PCs im Computerraum der Jugendfreizeiteinrichtung Maxx an der Kantstraße6 in Willich.

Das Gebäude, das früher eine Hausmeisterwohnung war, ist eine der kleinsten Jugendeinrichtungen der Stadt Willich. Im Keller des Gebäudes befindet sich eine Disko, die gerade nach den Wünschen der Besucher und mit ihrer Hilfe umgestaltet wird.

"Wenn die Kinder selbst mitarbeiten, dann sehen sie auch, wie viel Arbeit darin steckt", sagt Silke Hilbrichs. Sie ist die Leiterin vom Maxx und arbeitet zusammen mit Erzieherin Katrin Prencipe.

Im Erdgeschoss befinden sich das Büro, der Computerraum mit Internetanschluss und Billardtisch und ein großer Raum mit offener Küche. Hier steht auch die neue Nintendo Wii, vor der Florian und Abdullah stehen und gegeneinander spielen. "Die haben wir erst seit kurzem", sagt der 14-jährige Florian. Er schaut drei- bis viermal täglich im Maxx vorbei, geht nur nach Hause, um zu essen.

Er kommt nicht nur, um zu spielen oder sich mit Freunden zu treffen. "Wenn ich Probleme in der Schule habe, rede ich mit Katrin und Silke darüber. Sie sagen mir dann, wie ich mich verhalten soll." Die Pädagoginnen sind vieles für die Besucher, helfen bei Problemen, Liebeskummer oder Bewerbungen weiter. "Kinder, die Probleme haben, betreuen wir in Einzelarbeit. Wie suchen Hobbys für sie. Oder vermitteln einen Taekwando-Kurs, um das Selbstbewusstsein zu stärken", erläutert Hilbrichs.

Sie spielen auch mit, verkaufen Süßigkeiten und sammeln für alles, was wertvoll ist oder verloren gehen kann, Pfand ein. "Einfach anwesend sein", beschreibt Prencipe ihre Arbeit. "Ein Kontakt für Kinder und Jugendliche sein, ihnen das geben, was sie sonst nicht haben."

Vom Raum im Erdgeschoss geht es in die Garage. Dort ist der Mädchen-Raum, den die Besucherinnen gestaltet haben. Eine rote Couch, Vorhänge und Schminkutensilien laden zu Gesprächen ein. "Ein Schwerpunkt unserer Arbeit hier ist die Mädchenarbeit", so Hilbrichs.

Neben dem offenen Angebot werden auch Sonder-Aktionen und Veranstaltungen geplant. "Wir machen viel im Stadtteil", sagt Hilbrichs. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit der Goethestraße. Der Hausmeister dort, Tony Brown, hilft bei vielen Angeboten ehrenamtlich mit. An einem Samstag im Monat ist das Maxx für sechs Stunden in der Goethestraße aktiv. Entweder zu einer Schnitzeljagd oder, um die Trockenräume der Gebäude mit den Jugendlichen zu streichen.

Geöffnet Das offene Angebot im Maxx, Kantstraße 6, richtet sich montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr an Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16Jahren.

Angebote Zusätzliche Aktionen im Maxx sind vielfältig. Freitags treffen sich etwa eine Koch- und eine Mädchengruppe. Außerdem finden Ferienfahrten statt. Im Mai wird es für Jungs einen Trommelworkshop geben.

Ferienprogramm In den Sommerferien gibt es im Maxx ein dreiwöchiges Ferienprogramm. Vom 21. Juli bis 9. August gibt es von 9 bis 16Uhr Angebote für Kinder und Jugendliche. Anmeldung erforderlich.

Kontakt Anmeldung für das Ferienprogramm und weitere Informationen unter Telefon: 02154/414850.