Willich: Winterwelt: Ein Markt der kurzen Wege
In der überschaubaren Budenstadt drängten sich die Willicher vor allem um die Handwerks-Meister.
Willich. Wieso hat Willich eigentlich keinen Weihnachtsmarkt? Diese Frage wurde letztes Jahr auch im Willicher Werbering gestellt. Als Ergebnis wurde die Willicher Winterwelt präsentiert. Diese kleine Welt ist zwar immer noch sehr überschaubar, im Vergleich zum Vorjahr ist die Neuauflage jedoch schon gewachsen. Dass gestern traumhaft schönes Winterwetter war, animierte mehr und mehr Besucher, sich von dem vorweihnachtlichen Charme verzaubern zu lassen. Auch ohne ein einziges Flöckchen echten Schnee.
Rund ein gutes Dutzend Buden mit Angeboten, die man überwiegend mit der Weihnachtszeit in Verbindung bringt, standen fast ausschließlich auf dem Marktplatz. Die Willicher Winterwelt war übersichtlich, ein Weihnachtsmarkt der kurzen Wege zuzusagen. Es ging erfreulicherweise längst nicht nur um Kommerz.
Acht Handwerker vom "Handwerkerteam 21" machten gemeinsame Sache: Sie animierten die Kinder, sich kreativ und handwerklich zu betätigen, hatten mit Gerät wie der Laubsäge schon Vorarbeit geleistet für die weihnachtlichen Basteleien. Das Angebot wurde sehr gut angenommen: "Die Kinder haben uns die Bude eingerannt", freute sich Schreinermeister Sebastian Schrangs.
Ein einziges Auto gab es zu bewundern, einen Hoffnungsträger: Den nagelneuen Opel Insignia.
"Die Frauen der 90er" bewiesen hausfrauliche Qualitäten: "Alles selber gemacht und probiert": Wenn das kein Qualitätsversprechen für Liköre und Plätzchen ist.
Bernhard Kienold, Schriftführer des Willicher Werberings, gehörte zu den Vorstandsmitgliedern, die eifrig Glühwein ausschenkten. Er scherzte angesichts der Konjunktur-Diskussion auf der politischen Bühne und der Tatsache, dass die Willicher Geschäftsleute ihre Läden öffneten: "Wir bauen mit Glühwein Kaufhemmungen ab. Das ist sehr zeitgemäß."
Man musste aber nicht unbedingt Alkohol im Blut haben, um hier und da die Geldbörse zu zücken. Die Kunden wurden mit Sonderangeboten gelockt.
"Jazz im Glück" hieß die Fomation, die die Erwachsenen begeisterte.
Die Kinder freuten sich auf Markus Michiels, der in die Rolle des Nikolaus schlüpfte und nicht weniger als 300 Weckmänner verteilte. Zu den nicht-kommerziellen Anbietern gehörte der Kindergarten "Traumland", der unter anderem Weihnachtsfloristik verkaufte.
Weihnachten ist ja bekanntlich das Fest der Nächstenliebe: Ganz in diesem Sinne lässt der Willicher Werbering auch den Erlös der "Willicher Winterwelt" der "Aktion Lichtblicke" - für Kinder in Not zugute kommen.