Willicher Schützenfest: Der König setzt auf die Jugend
Paul Lücke möchte junge Leute fürs Schützenwesen gewinnen. Sein Volk hat er mit persönlichen Worten begeistert.
Willich. Glück mit dem Wetter, volle Zuschauertribüne, ein strahlendes altes und ein bezauberndes neues Königspaar - beim 123. Willicher Schützen- und Heimatfest läuft alles bestens. Bereits die Auftaktveranstaltung am Freitagabend wurde ein voller Erfolg: Knapp 3000 Menschen kamen auf den Kaiserplatz, brachten sehr zur Freude der Veranstalter einen Riesendurst mit. Und auch die Innenstadt war lebendig wie sonst selten, wovon die Gastronomie mächtig profitierte.
Die Menge vom Kaiserplatz schwappte am Freitag auf die Peterstraße über, das Gedränge war groß. Leider ließen sich ein paar dunkle Wolken blicken, als "Idea" Hits spielte, die den heute 40- bis 50-Jährigen bestens in Erinnerung sind.
Ein paar Regentropfen schafften es nicht, auch nur einen einzigen Besucher zu vertreiben. Die Schützen konnten mehr als zufrieden sein: Die Verlegung der Eröffnungsveranstaltung auf den Kaiserplatz führte im Vergleich zu den beiden Vorjahren zu einer Verdopplung des Umsatzes.
Am Samstagnachmittag begann die Vorstellung der Musikeinheiten bei strahlendem Sonnenschein - die Tribüne war bis auf wenige Plätze besetzt. Musikdezernent Guido Bohn präsentierte zum ersten Mal die Werks-kapelle Böhler aus Düsseldorf mit dem Marsch "Graf Zeppelin".
Im Mittelpunkt stand König Paul Lücke mit seinen Ministern Bernt Lücke und Willi Stennes. Der Allgemeine Schützenverein hatte diesmal "The Central Band of the Royal British Legion Scotland" eingeladen - die Musiker traten, bis auf eine Ausnahme, nicht in Kilts, sondern in Hosen auf, die allerdings ein Karomuster hatten. Es war ein beeindruckendes Bild, als sich alle 450 Musiker auf dem Marktplatz versammelten und gemeinsam "Alte Kameraden" ertönen ließen.
Abends, im überdurchschnittlich gut besuchten Festzelt, dann bewegende Worte von König Paul II. Lücke und eine Liebeserklärung an seine Königin Anne III.: "Wenn ich Dich nicht hätte, mein Schatz, wäre ich kein König von Willich." Ziel des ASV müsse es sein, die jungen Menschen für den Schützenverein zu begeistern. Sein "Volk" dankte ihm die sehr persönlichen Worte mit stehenden Ovationen.
Dadurch, dass Präsident Willi Stennes als Minister auftrat, übernahm Ehrenpräsident Günter Baumeister die Aufgabe, die Gäste zu begrüßen. Gestern früh bei der Morgenparade hatte Franz Auling das Wort, der jede Menge Ehrengäste vorstellte, unter anderem die Intendantin der Schlossfestspiele Astrid Jacob. Die Sonne schien vom blauen Himmel, als Vizepräsident Udo Schiefer eine Lobrede auf den Ehrenpräsidenten hielt: Günter Baumeister habe den Stellenwert des ASV nachhaltig gesteigert.