Biogas: Verzögerung kostet viel Geld
Er stimmt über Plan erst im Februar ab.
Mönchengladbach. Den "Schlingerkurs" der Ampel-Mehrheit beim umstrittenen Millionen-Projekt Biogas-Anlage hat die CDU-Fraktion scharf kritisiert. In den zurückliegenden Monaten hätten SPD, FDP und Bündnis-Grüne hier unnötig Zeit verplempert, meint CDU-Fraktionschef Hans Peter Schlegelmilch. Die Folge: Angesichts der 1020 kritischen bis ablehnenden Stellungnahmen aus der Bürgerschaft gerate der ganze Zeitplan für das Projekt durcheinander. Mit schlimmen Folgen für den Bauherren, die halbstädtische NVV AG.
Deren Vorstand Rainer Hellekes hat die "neue Situation" nach der Mittwoch-Stadtratssitzung zur Kenntnis genommen. Hellekes sagte der WZ: "Wir halten am Standort Wanlo fest, weil er der beste und einzige ist." Das Projekt als solches stellt Hellekes überhaupt nicht infrage. "Der NVV-Aufsichtsrat hat uns damit beauftragt, und diesen Auftrag arbeiten wir ab."
Wegen der "sorgfältigen Bearbeitung" der 1020 Einwendungen vor allem aus Wanlo und Beckrath wird der Stadtrat den Bebauungsplan "Biogas-Anlage Wanlo" nicht am 22. Dezember beschließen. Sondern erst im Februar 2011.
Hellekes lässt schon ausrechnen, was die Verzögerung kosten wird, schließlich wollte man Ende 2011 mit dem Gaserzeuger ans Netz. Mit den Landwirten werde ebenfalls gesprochen, sie sind immerhin neben der NVV AG Mitgesellschafter der Betreibergesellschaft Biogas. Probleme werde es jetzt auch mit dem Anbau von "Energie-Mais" geben - einem Stoff, aus dem die erneuerbare Energie gewonnen wird.
Für den Groß-Gärer haben die Betreiber dauerhaft Zuschüsse aus dem Erneuerbare-Energie-Gesetz eingerechnet. Durch den Aufschub gebe es weniger Geld.
Im Aufsichtsrat des großen Versorgers am 16. Dezember wird wohl entschieden, ob die derzeit 10,5 Millionen Euro teure Anlage kommt oder gekippt wird. Bleibt’s bei dem Vorhaben, könne sie nicht vor 2012 eröffnet werden. Die CDU hat bislang nicht gesagt, ob sie den Standort Wanlo will oder ablehnt. ba.