Internet-Betrug mit Autos und Häusern

Ein Mönchengladbacher (43) muss sich seit am Donnerstag vor der Wirtschaftskammer des Gladbacher Landgerichts verantworten.

Mönchengladbach. Die Verlesung der Anklageschrift gegen Mike H. nimmt einige Zeit in Anspruch. Denn die Liste der Geschädigten ist lang. Der 43-jährige Mönchengladbacher H. steht wegen einer Reihe von Betrugsfällen vor Gericht, die aus den Jahren 2004 bis 2006 herrühren.

Seine Masche war laut Anklage einfach: Er soll im Internet über einen Vermittler preisgünstige Autos angeboten, eine Anzahlung von zehn Prozent kassiert und nie geliefert haben. Eine ganze Reihe von Kaufinteressenten überwies Beträge um die 2000 Euro auf ein angebliches Treuhandkonto, das jedoch gar keins war.

Der Vermittler soll den Käufern dann einige Wochen später mitgeteilt haben, dass die Autos nicht geliefert werden könnten und verwies sie wegen der Rückzahlung an die Firma Intercars Ltd. von Mike H., der jedoch das einmal gezahlte Geld nicht erstattete. Rund 50.000 Euro sollen für H. dabei herausgesprungen sein.

Später verlegte sich der Angeklagte nach Ansicht der Staatsanwaltscshaft darauf, die Errichtung von Fertighäusern im Internet anzubieten. Er soll Lager- und Büroräume in Willich angemietet und Architekten, Statiker und Bauunternehmer mit verschiedenen Arbeiten beauftragt haben, die er nie bezahlte.

In einer weiteren Reihe von Betrugsfällen soll er BMW gekauft und angezahlt haben, aber schnell die Raten schuldig geblieben sein. Trotz Aufforderung durch die Verkäufer soll er die Autos erst viele Monate später oder gar nicht zurückgegeben haben.

Dass die Betrugsfälle erst jetzt vor Gericht kommen, hat verschiedene Gründe. Zum einen haben sich die Geschädigten bei den Autokäufen häufig an den zwischengeschalteten Vermittler gehalten, der sich aber durch Vertragsklauseln geschützt hatte.

Zum anderen kam es gerichtsintern zu personellen Veränderungen, die dazu führten, dass das Verfahren, das bereits für 2007 angesetzt war, erst jetzt zur Verhandlung kommt. Wegen der Vielzahl der Betrugsfälle sind bisher drei Verhandlungstage angesetzt.