Kindertagesstätten: Für die Kleinen fehlen noch Plätze

Ab 2013 haben Kids unter drei Jahren ein Recht auf einen Betreuungsplatz. Doch es gibt nicht genug.

Mönchengladbach. CDU und SPD begrüßen ihn als ersten Schritt in die richtige Richtung - den in 2009 geplanten Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren um 65 Plätze. Doch für die Grünen reicht das bei weitem nicht aus. Sie fordern doppelt so viele Plätze.

Das Stadt-Jugendamt berichtete im Jugendhilfe-Ausschuss, dass die Einrichtungen Höfgenweg, Steinshütte und Hosterweg ausgebaut werden sollen. Weiter sollen je eine neue dreigruppige Kita in Stadtmitte, im Westend und in Rheydt-Mitte - in den nicht für den Badebetrieb genutzten Flächen in der ersten Etage des Pahlkebades - entstehen. Kosten für die Stadt: 1,6Millionen Euro.

Tagesbetreuungsplätze für Kleinkinder ab vier Monaten sollen garantieren, dass Alleinerziehende einem Beruf nachgehen, eine Ausbildung machen oder an einer Eingliederungsmaßnahme der Arge teilnehmen können. Sonst "ist eine dem Wohl des Kindes entsprechende Förderung nicht gewährleistet", heißt es im Sozialgesetzbuch.

Damit soll auch vorgebeugt werden, dass für diese Kinder irgendwann Hilfen zur Erziehung geleistet werden müssen. Maßnahmen, die schon jetzt das Stadtsäckel der finanziell gebeutelten Vitusstadt mit 40 Millionen Euro belasten, fünf Prozent des 800Millionen umfassenden Gesamthaushalts.

Kommunen, die noch kein bedarfsgerechtes Angebot vorhalten, wird eine Frist bis zum 31. Oktober 2010 gewährt, es zu schaffen. Ab 2013 gibt es einen Rechtsanspruch, bei dem von einer Versorgungsquote von 35 Prozent ausgegangen wird.

Aktuell beträgt die Zahl der Kinder im fraglichen Alter zwischen vier Monaten und drei Jahren annähernd 5900, bis 2010 müssen für sie 1250 Tagesbetreuungsplätze bereit stehen. Vorhanden sind zur Zeit lediglich 624, 100 davon in der Tagespflege, der Rest in Kitas. Das ist gerade die Hälfte.

Noch einmal so viele Plätze müssen in den nächsten beiden Jahren geschaffen werden. "Die 65 neuen Betreuungsplätze reichen nicht aus, die Angebotslücke zu schließen", räumt das Jugendamt ein. Doch der Bedarf werde sinken, mit dem Vorziehen des Einschulungsalters und dem demografischen Rückgang der Kinderzahlen. Dann können Plätze, die jetzt von Drei- bis Sechsjährigen belegt sind, von den Kleinen eingenommen werden.