Polizeipräsident Büchsel - ,Ein Mann der rheinischen Lösungen
Polizeipräsident Walter Büchsel wurde verabschiedet.
Mönchengladbach. Das Polizeiaufgebot überraschte den Nichteingeweihten: vor dem Haus Erholung tummelten sich Freitag zahlreiche Uniformierte, darunter sogar berittene Polizei.
Des Rätsels Lösung: Mönchengladbachs Polizeichef gab den Stab an seinen Nachfolger weiter. Nach mehr als 14 Jahren im Amt tritt Walter Büchsel in den Ruhestand. In einer Feierstunde verabschiedeten ihn nicht nur Innenminister Ingo Wolf als Dienstherr, sondern auch zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Polizei.
Am prägnantesten charakterisierte Wolfgang Klinnert, Vorsitzender des örtlichen Personalrats, seinen Chef: "Er ist ein Verfechter der rheinischen Lösung." Und mit einem kleinen Seitenhieb auf den aus dem Rhein-Erft-Kreis kommenden Nachfolger Hans-Hermann Tirre: "Die rheinische Lösung ist kein kölscher Klüngel, sondern die ständige Suche nach Kompromissen."
Auch der scheidende Polizeipräsident bekannte sich zu diesem Prinzip und führte ein Beispiel pragmatischer Arbeitsweise an: "Die Zusammenarbeit mit den niederländischen Kollegen lief lange als so genanntes Kamingespräch, bei dem man sich locker zusammen setzte und nach Lösungen für Probleme suchte. Inzwischen wurde alles institutionalisiert, aber - ehrlich gesagt - die Kamingespräche haben genauso gut funktioniert."
In die Amtszeit Büchsels fallen Erfolge der Gladbacher Polizei, die landes- und auch bundesweit für Aufsehen sorgten. Insbesondere das Projekt "Kids in MG", das zu einem Rückgang der Kinderunfälle in der Stadt führte, wurde deutschlandweit wahrgenommen.
Die letzte Anerkennung für dieses Projekt ist gerade einige Tage alt: In Berlin konnte Büchsel (65) mit Oberbürgermeister Norbert Bude von Bundesverkehrsminister Tiefensee den ADAC-Preis beim 15. Städtewettbewerb entgegennehmen.
Auf Büchsel folgt nun Tirre, der während der Feierstunde von Innenminister Wolf die Ernennungsurkunde erhielt. Der 58-Jährige war mehr als 20Jahre Dezernent für Recht, Ordnung und Wirtschaft im Rhein-Erft-Kreis. Als "Einbürgerungshilfe" erhielt er vom Personalrat ein Borussentrikot und eine Magnumflasche Altbier. Rie