Zum ersten Mal durften die Jungen den Kinderzug der St.-Vitus-Laurentius-Bruderschaft von 1422 als Fahnenschwenker anführen. Ihr Opa Dieter Ruckes, Präsident des ältesten Gladbacher Schützenvereins, hatte die Flaggen für seine Enkelsöhne gebastelt. "Wir haben so viel geübt, dass wir jetzt Muskelkater haben", erzählt Jan.

Der Nachwuchs wird bei den Vitus-Laurentius-Schützen ganz groß geschrieben. Zu den etwa 40 Mitgliedern zählen rund 20 Mini-Schützen, die bei jedem Umzug ein Blickfang sind.

Im Mittelpunkt des Schützen- und Heimatfestes steht in diesem Jahr jedoch Kaiser Christian Heinen. Sein besonderes Amt hat er einem hartnäckigen Vogel zu verdanken.

Beim Vogelschießen im letzten Jahr wollte das hölzerne Federvieh einfach nicht von der Stange fallen. Schließlich hatten die Schützen nach unzähligen Schüssen keine Patronen mehr und beschlossen, ihren Silberträger per Zettelziehen zu ermitteln. Heinen, der bereits zweimal König war, zog das große Los und ist jetzt die hohe Majestät der Stadtmitte-Schützen.

Zur Seite steht ihm beinahe die ganze Familie. Freundin Sabrina ist Kaiserin, Schwester Anne und deren Mann Herbert sind das Ministerpaar. Nichte Aylin darf als Schülerprinzessin glänzen. Das zweite Ministerpaar sind Moises und Rosi Machado.

Die Kirmes in der Gladbacher City startete am Samstag mit dem traditionellen Besuch am Maria-Hilf-Krankenhaus. Dort machen die Bruderschaft und die Kapellen den Patienten jedes Jahr mit einem Ständchen eine Freude. Anschließend gab es Kaffe und Kuchen für die befreundeten Gastbruderschaften. Erstmals luden die Schützen dafür in den Pfarrsaal der Hauptpfarre St. Mariä Himmelfahrt an der Abteistraße ein.

Das alte Jugendheim, das sonst Königsresidenz war, ist wegen Baumaßnahmen geschlossen. Anschließend ging’s zur Parade und zum Zapfenstreich an den Alten Markt. Am Sonntag wurde im Festzelt am Geroplatz der große Kirmesball gefeiert. Heute klingt das Fest ab 19 Uhr mit dem Klompenball aus.