An diesem Organ führt er jährlich rund 2000 Spiegelungen durch. Bei der Hälfte dieser Patienten entdeckt er dabei eine Veränderung der Innenhaut der Speiseröhre, die von einer Sonderform des Sodbrennens herrührt. "Da fließt nicht der saure Magensaft zurück in den Mund, sondern Galle und der Saft aus der Bauchspeicheldrüse", erklärt er.

Dieser Rückfluss (Reflux) ist geschmacklos und fällt den Patienten deshalb meist nicht auf. Aber er kann im Endstadium zu Speiseröhrenkrebs führen und sollte deshalb ernst genommen werden. "Die meisten Patienten mit Sodbrennen besorgen sich selbst Medikamente in der Apotheke und stellen sich nie beim Arzt vor."

Ein Manko auch, weil die Medikamente Nebenwirkungen haben können. "Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder auch Impotenz", argumentiert er weiter für den Schritt zu einer genauen Diagnostik.

Denn auch eine Operation kann hier dauerhaft Abhilfe schaffen. "Besonders bei Patienten im Alter von 40 bis 50 Jahren sollte man darüber nachdenken."

Die sollte allerdings von einem Spezialisten wie Dr. Bernhard Dreuw durchgeführt werden, der seit 1. April Chefarzt für Allgemein- und Bauchchirurgie am Eli ist. "Man kann das minimalinvasiv machen", sagt er. Der Patient bekommt lediglich fünf kleine Löcher in die Bauchdecke geschnitten.

Nguyen und Dreuw kennen sich schon aus ihrer Zeit an der RWTH in Aachen und haben damals schon gemeinsam und fachübergreifend über Sodbrennen geforscht. Am Eli wollen sie nun ein Reflux-Zentrum aufbauen. "Wir sind dann die einzigen in der Region, die solche Diagnosen stellen und die entsprechende Operation durchführen können", sagt Nguyen.

Zum Auftakt der Zusammenarbeit findet am Samstag von 10 bis 12 Uhr in der Cafeteria des Eli eine kostenlose Informationsveranstaltung für Patienten statt.