NVV AG will Flughafen komplett übernehmen
Reaktionen: Das Ende der Partnerschaft zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach ist in Sichtweite.
Mönchengladbach. Nach dem Alleingang der Gladbacher ist das Ende der "Flughafen-Ehe" mit Düsseldorf in Sichtweite gerückt. NVV-Chef Friedhelm Kirchhartz, dessen Gesellschaft 30 Prozent Anteile am tiefroten Gladbacher Airport besitzt, betont, dass die Vorgehensweise von Flughafen-Geschäftsführer Hans-Joachim Peters "richtig war und von uns mitgetragen wird". Man habe den Düsseldorfern, mit 70 Prozent Hauptgesellschafter an der Niers, mehrfach erklärt, dass der jetzige Zustand am Flugplatz mit seinen jährlichen Verlusten von fünf Millionen Euro kein Dauerzustand sei. Diese Verluste deckt Düsseldorf bis 2010 ab.
Lothar Beine, SPD-Fraktionschef
Dass Peters ohne Rücksprache mit Düsseldorf eine 1850-Meter-Start-/Landebahn beantragte, sei "sein gutes Recht. Er ist alleiniger Geschäftsführer des Flughafens." Den Antrag stellte der Ex-Chef des Düsseldorf-Airports mit dem Wissen, dass die längere, 2320 Meter große Bahn für Gladbach nach den vielen Protesten von der Bezirksregierung nicht genehmigt wird. Druck im Sinne einer Ablehnung soll NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) auf den Regierungspräsidenten ausgeübt haben.
Die Düsseldorfer Flughafen-Gesellschaft forderte Peters auf, den Antrag für die 1850-Meter-Piste bis Montag zurückzunehmen, wenn nicht, werde man juristische Schritte gegen ihn einleiten.
Einer der Ausbau-Gegner, Korschenbroichs Bürgermeister Heinz-Josef Dick (CDU), hat der Stadt Gesprächsbereitschaft signalisiert: Das Flughafen-Areal sei ideal für ein interkommunales Gewerbegebiet, meint er.
Brandts hält von solchen Angeboten nichts: Der neue Plan und damit die 1850-Meter-Piste ist für ihn "eine neue Chance für die Entwicklung des Gladbacher Flughafens". Für die grüne Landtagsfraktion sagt Horst Becker, MdL: "Für den Ausbau des Flugplatzes fehlt jeglicher Bedarf." Das gelte auch für die neue Variante mit 1850 Metern. Becker glaubt, dass die Gladbacher auch damit eine Bauchlandung hinlegen werden. Die SPD begrüßt die neuen Pläne, fügt aber hinzu: "Ziel weiterer Überlegungen muss eine dauerhafte wirtschaftliche Pespektive für den Flughafen sein."
Werner Küper (RWL German Flight Academey, 100 Mitarbeiter am Flughafen): "Die kürzere Variante ist die falsche Entscheidung." So komme der Flughafen nie aus den roten Zahlen.