Stadthaushalt: Müllgebühren steigen weiter – Schulden auch
Defizit 2008 sinkt leicht, kein Geld für „große“ Sanierung des Rheydter Theaters.
<strong>Mönchengladbach. Neidisch ist Stadtfinanzchef BerndKuckels (FDP) schon auf die Düsseldorfer. Während die die schuldenfreieZeit feiern, kämpft Gladbach weiter mit den Schulden. Der Stadtkämmererweiß nicht genau, wie lange noch. Im Stadtrat brachte er dasStadtbudget fürs nächste Jahr ein. Jetzt folgt die politische Beratungdes Zahlenwerks.
Wie sehen die Zahlen aus?
Wegen der guten Konjunktur und damit gestiegenerSchlüsselzuweisungen - Steuergeld von Bund und Land - sinkt das Defizitvon anfänglich kalkulierten 89 auf knapp 52 Millionen Euro. Auch in denFolgejahren werde sich das jährliche Minus verringern. DieGesamtschulden erreichen allerdings mit über einer Milliarde Euro einenneuen Höchststand. Dafür sind jährlich 50 Millionen Euro an Zinsenfällig. Für die Tilgung gibt man mehr als 23 Millionen Euro aus.
Die Steuern - ob Grund- oder Gewerbesteuer - sollen laut Kuckelsunverändert bleiben. Gerade erst wurde die Grundsteuer B erhöht. Beiden Gebühren für Müllentsorgung oder Kanalbenutzung wird es erneutAufschläge geben. Kuckels’ Trost: "Die Verteuerung fällt moderat aus".Details nannte der Politiker nicht.
Für das ECE-Center will die Stadt bis 2009 rund 15 Millionen Euroausgeben. Vor allem in die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur -damit die Kundenströme besser fließen können. Mit der Summe komme manaus, sagt Kuckels. 3,85 der 15 Millionen zahlt ECE - zum Beispiel fürdas Stadttheater-Grundstück, Hindenburgstraße.
Verwaltungshaushalt:Einnahmen: 719 Millionen Euro, Ausgaben : 1,038 Milliarden. Es fehlenmit Verlusten aus Vorjahren: 319 Millionen. Defizit nur für 2008: 51,6Millionen. Mit dem Verwaltungshaushalt werden z.B. Gehälter undRechnungen bezahlt.
Vermögenshaushalt: Er ist für Investitionen da: in Einnahmen/Ausgaben ausgeglichen: 96,7 Millionen Euro.
Kassenkredite: Also der Dispo bei Banken, Sparkassen: Er soll von jetzt 650 auf horrende 700 Millionen maximal angehoben werden.
Personalausgaben: Knapp 3000 Beschäftigte. 148,5 Millionen für 2008, 2007: 148,9 Millionen.
Einnahmen: An Steuern und "allgemeinen Zuweisungen" erwartet Kämmerer Kuckels 411 Millionen Euro. Es ist die größte Einnahmequelle.
Fuhrpark: Für die kommunale Mobilität - ob Dienstauto des OB oder Lkw der Gartenpfleger - sind 972 000 Euro vorgesehen.
Rücklage: Sie ist mit 6000 Euro so gut wie aufgebracht. 2005 waren es noch 23 Millionen Euro.