Pahlkebad: Fall Besten - SPD spricht von Skandal
Neutraler Gutachter soll Zahlen prüfen: Entscheidung im November.
<span style="font-weight: bold;">Mönchengladbach. CDU-Fraktionschef Rolf Besten erklärt sich angesichts des zunehmenden öffentlichen Drucks erstmals bei der Diskussion über ein neues Pahlkebad in Rheydt für befangen. Sein Ingenieurbüro hat für den Bäderbetreiber NVV AG ein Haustechnik-Gutachten für ein neues Hallenbad erstellt. Die SPD wertete dies, aber auch Bestens langes Schweigen als Skandal. SPD-Fraktionschef Lothar Beine hielt dem CDU-Politiker vor, seit Anfang 2007 an dem Projekt beteiligt gewesen zu sein. Und seitdem habe er sich vehement für das umstrittene Millionen-Vorhaben eingesetzt. "Wir rügen das, das ist kein Kavaliersdelikt", so Beine. CDU-Ratsherr Frank Boss nannte Bestens Verhalten einen "Unterlassungsfehler".
Zahlreiche Pahlkebad-Dauerbesucher verfolgten von der Empore im Ratssaal Rheydt die hitzige Debatte um die Rolle Bestens und um das Projekt, das für FWG und SPD immer undurchschaubarer wird.
Helmut Schaper (Linke Liste) hielt CDU/FDP vor, sie wollten ein "Schmalspurbad, das den Familienbad-Charakter verliert". Die Forderung der Bündnis-Grünen ("Die Rheydter wollen kein neues Bad") auf Sanierung des Gebäudes fand keine Mehrheit.
Interessant dürfte die Antwort von OB Norbert Bude (SPD) auf die Frage der FWG sein, ob die bisherigen Beschlüsse in Sachen Pahlkebad gültig sind, schließlich habe ein befangener Besten mitgestimmt. Jedenfalls will und muss Bude jetzt den "kompletten Vorgang Pahlkebad" untersuchen lassen.
Ohne Besten beschlossen dann CDU und FDP, dass die NVV AG jetzt durch einen "neutralen Gutachter" prüfen lässt, was eine Sanierung des Pahlkebades und was ein Neubau kosten. Im Stadtrat am 7. November wird dann eine Entscheidung fallen. Auch Mittwoch sagte Frank Boss für die CDU: "Rheydt soll ein neues Bad bekommen."
Für FWG wie Linker Liste ist klar, dass sowohl CDU- als auch FDP-Fraktionsmitglieder wussten, dass Besten am neuen Pahlkebad mitverdienen wollte.
Das Pahlkebad beschäftigt am Donnerstag den NVV-Aufsichtsrat. Der Vorstand wolle einen Bericht geben.