Städtische Kliniken: Mitarbeiter wollen neuen Geschäftsführer
Interims-Direktor Franz-Josef Esser will schon bald aufhören.
<span style="font-weight: bold;">Mönchengladbach. Leitende Ärzte und vor allem der Betriebsrat fordern es seit Wochen. Jetzt haben die etwa 1100 Mitarbeiter der Städtischen Kliniken ("Eli" und Hardterwald-Klinik) auch den politisch besetzten Aufsichtsrat des kommunalen Rheydter Krankenhauses hinter sich. Der "empfiehlt" dem Gesellschafter Stadt eher eindringlich, die Geschäftsführer-Position neu zu besetzen. Und zwar rasch. Donnerstag bereits soll eine "Findungskommission" mit Stadtsozialdezernent Michael Schmitz (CDU) und OB Norbert Bude (SPD) erste Weichen in Richtung einer Stellenausschreibung stellen.
Aber der Reihe nach. Franz-Josef Esser führt seit Juli die Geschäfte. Der dynamische Senior will aber nur bis maximal März 2008 im Amt bleiben. Esser erhielt einen befristeten Vertrag, nachdem seine Nachfolgerin, Elisabeth Beckers, wegen der ungewissen Zukunft des "Eli" gekündigt hatte.
Teilnehmer der nichtöffentlichen Aufsichtsratsrunde sagen sinngemäß der WZ: Man habe gegenüber den "berechtigt besorgten Mitarbeitern" eine Fürsorgepflicht. Da man davon ausgehe, dass der Stadtrat in den nächsten Monaten keine Entscheidung über die neue Krankenhaus-Landschaft fällen werde, sei es dringend geboten, eine(n) Neue(n) einzustellen. "Kopflos" dürfe das Krankenhaus nach dem erklärten Abgang von Esser nicht dastehen.
Fraglich ist allerdings, ob die Findungsleute am Donnerstag überhaupt etwas entscheiden werden. Denn vor allem die FDP will erst einmal Klarheit darüber, ob das "Eli" mit dem Bethesda zusammengeht. Oder ob sich "Maria Hilf" und Bethesda in einer Gesellschaft zusammentun, die sich mit 40 Prozent am Stadt-Hospital beteiligt. Insider glauben daher, dass die Geschäftsführer-Entscheidung erneut verschoben wird - was den Frust in der Belegschaft weiter erhöht.
Gezählt sind die Tage der in vielen Bereichen denkmal- geschützten, aber maroden Hardtwald-Klinik. Wegen des hohen Sanierungsbedarfs soll sie aufgegeben werden. Der Aufsichtsrat forderte die Geschäftsführung auf, für die Geriatrie (Altersheilkunde) einen neuen Standort zu suchen. Wahrscheinlich wird für die Geriatrie am "Eli" neu gebaut.
Die Diskussion um die künftige Krankenhaus-Landschaft mutiert zurPeinlichkeit. Da forderte der Stadtrat die Verwaltungsspitze auf, fürdas "Eli" Partner zu suchen. Während die mit Krankenhaus-Trägernspricht, führen CDU/FDP "geheime" Parallelverhandlungen. Das istungeheuerlich und beweist, dass CDU/FDP der SPD-geführten Verwaltungnicht über den Weg trauen.
Das Zirkel-Gehabe von CDU/FDP schadet einem wichtigen Anliegen, beidem es um die bezahlbare medizinische Versorgung der Menschen geht. Undsie trägt in hohem Maße dazu bei, dass Mitarbeiter wie im "Eli"verunsichert sind. Parteipolitische Wichtigtuerei bringt uns imGesundheitswesen nicht weiter.