Volksverein hat gut gewirtschaftet

Nach negativen Ergebnissen im Jahr 2011 konnten 2012 und 2013 Überschüsse erzielt werden.

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Mönchengladbach. Der positive Trend hält an. Im Jahr 2011 war die Bilanz noch niederschmetternd: Der Minus-Betrag ging in einen sechsstelligen Bereich. Es hatte erhebliche Veränderungen bei der Förderung gegeben, weil die Bundesregierung Arbeitsmarktgesetze geändert hatte. Dies hatte zur Folge, dass der Volksverein für seine soziale Aufgabe, Langzeitarbeitslose fit für den Arbeitsmarkt zu machen, betriebswirtschaftlich reagieren musste. Verluste über Zuschüsse auszugleichen, konnte keine Lösung mehr sein. Das Fazit nach dem ersten Jahr mit der neuen betriebswirtschaftlichen Ausrichtung: Der Volksverein schloss das Jahr 2012 mit einem Überschuss von rund 70 000 Euro ab. Im Geschäftsjahr 2013 beträgt der Überschuss exakt 45 320,13 Euro.

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Die Geschäftsführer Hermann-Josef Kronen und Wilfried Reiners sowie Prokurist Matthias Merbecks erläuterten den Geschäftsbericht am Mittwoch. „Wir können noch keine Luftsprünge machen, aber wir haben den ,Laden’ erfolgreich umgestaltet, und betriebswirtschaftlich sind wir deutlich besser aufgestellt“, sagte Hermann-Josef Kronen. Betrüblich sei allerdings die Tatsache, dass die Zahl der registrierten Arbeitslosen 2013 höher war als im Gründungsjahr des Volksvereins 1983. „Das heißt, dass sich in den 30 Jahren kaum eine Verbesserung oder Veränderung für die arbeitslosen Frauen und Männer ergeben hat.“

„Arbeitslos zu sein, ist für Menschen, die gerne arbeiten würden, eine besonders üble Form der sozialen Ausgrenzung“: Dieser Satz aus dem Buch „Arbeit“ des Mediziners und Neurobiologen Joachim Bauer dient den Vertretern des Volksvereins als eine Art Leitmotiv. „Die Langzeitarbeitslosen kommen zu uns, sie wollen arbeiten, und wir helfen“, sagt Matthias Merbecks. Die Arbeitsuchenden hätten in aller Regel eine Abbrecherkarriere hinter sich. „Für diese Menschen gibt es keine Stellen auf dem Arbeitsmarkt.“

Im Volksverein werden die individuellen Stärken und Fähigkeiten eingeschätzt und gefördert. „Wir stellen uns immer die Frage: Wie können wir diesem Menschen eine Perspektive geben?“, sagt Matthias Merbecks. Sechs Auszubildende, die über keinen oder einen nur geringwertigen Schulabschluss verfügen, werden beim Volksverein auf das Berufsleben vorbereitet.

Das wichtigste Standbein aber sind laut Geschäftsführer die Menschen, die den Volksverein unterstützen. Und da sei die Solidarität ungebrochen. „Der Volksverein lebt vom Mittun wahnsinnig vieler Menschen“, sagt Hermann-Josef Kronen. Und für das laufende Jahr erwartet er auch wieder positive Zahlen.