(cka) Die Gesellschaft für Wirtschaftsdienste (GWD), die in Grevenbroich für die Stadtentwässerung zuständig ist, hat für das Jahr 2025 einige Projekte auf dem Zettel: Insgesamt sollen acht Millionen Euro ins städtische Kanal- und Entwässerungsnetz investiert werden – auch für einen besseren Schutz vor Überflutungen. Ein „dickes Brett“ ist die Erneuerung des Kanals unter der Kolpingstraße, die sich durch weite Teile der Südstadt zieht. Auf 780 Metern Länge soll ein neuer Kanal verlegt werden, und das ab dem Sommer. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro.
Zum Geschäft der Wirtschaftsdienste zählen aber auch kleinere Arbeiten – beispielsweise die Erneuerung von Schachtabdeckungen. Auch hier rückt nun die Südstadt in den Fokus: Entlang der Neuenhausener Straße gibt es mehrere Kanaldeckel, die im Laufe der vergangenen Jahre aufgrund von Materialermüdung abgesackt sind und teils mehrere Zentimeter unter dem Niveau der Fahrbahn liegen. Die Folge ist ein unangenehmes Poltern beim Fahren, das auch Anwohner hören – Tausende Male am Tag.
Markierungen auf dem Asphalt deuten auf den geplanten Austausch der runden Teile hin. Im Detail geht es vor allem um die Betonrahmen, in denen die Deckel sitzen. Stadtweit sollen in den kommenden Wochen mehr als 20 Schachtabdeckungen erneuert werden, sagt Torsten Küpper, Prokurist bei der GWD. Das Problem: Durch die immer neuen Erschütterungen verschleißen die Betonelemente. Das Material bröckelt heraus, die Gullydeckel sacken immer weiter ab.
Wie Torsten Küpper erläutert, gibt es seit einigen Jahren eine neue Methode zum Einbau von Schachtdeckeln auf Straßen, die in Grevenbroich auch schon in Neubaugebieten zum Einsatz gekommen ist: Demnach gibt es Metallrahmen für Schachtdeckel, die nach dem Prinzip „Rahmen in Rahmen“ – vereinfacht ausgedrückt – wirken wie ein Stoßdämpfer. Sie können sich im Millimeterbereich bewegen und Erschütterungen abfedern. Wo möglich, sollen diese Rahmen eingebaut werden. Die GWD erhofft sich dadurch eine längere Lebensdauer.
Der Austausch entlang der Neuenhausener Straße dürfte verkehrstechnisch eine Herausforderung werden, denn die Schachtzugänge liegen teils mitten auf der Fahrbahn – auch im „Schanzentunnel“. Wie lang Kanalschächte und deren Abdeckungen halten, ist laut Küpper stark von der Verkehrsbelastung abhängig. Manche halten jahrzehntelang. Stadtweit soll es rund 9000 Schachtdeckel geben.