Appell: Das Auto in der Garage lassen

Autofreier Sonntag: Meerbuscher Grüne fordern neue Wege zu einer ausgewogeneren Verkehrspolitik.

Meerbusch. Am Sonntag ist europaweit der Tag "Mobil ohne Auto" ausgeschrieben. Was in Zeiten der Ölkrise Verpflichtung war, hat heute für viele höchstens symbolischen Charakter. Die Meerbuscher Grünen schließen sich jedoch dem Appell vieler Umweltverbände an, das Auto an diesem Sonntag möglichst in der Garage zu lassen.

Menschen, die mobil und flexibel sein müssen, sind vor allem im ländlichen Raum aufs Auto angewiesen. Dies, so Wolf Mache und Jürgen Peters, liege zu einem erheblichen Teil jedoch auch daran, dass der öffentliche Personennahverkehr in vielen Regionen ein stiefmütterliches Dasein friste "und von CDU, SPD und FDP im Wesentlichen als lästiger Kostenfaktor betrachtet wird". Dabei dürfe man nicht außer Acht lassen, dass der motorisierte Verkehr Nebenwirkungen habe, die die Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigten.

"Täglich wird deutschlandweit eine Fläche in der Größe von etwa 24 Fußballfeldern für neue Verkehrswege verbaut. Autobahnen und Landstraßen durchqueren und zerschneiden Schutzgebiete und grenzen Lebensräume ein. Lärm belegt ein ganzes Land", so Mache und Peters. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) habe einen Anteil von mindestens 24 Prozent an den gesamten in der EU verursachten CO2-Emissionen. "Das sollte für uns Anlass sein, eine stärkere Mischung der unterschiedlichen Verkehrsmittel anzustreben. Viele Fahrten mit dem Auto könnten vermieden werden. Die Fahrten zum Bäcker oder Kindergarten sind in der Regel mit fast gleichem zeitlichen Aufwand zu Fuß oder mit dem Rad zu bewältigen." In der Verkehrsgestaltung müssten neue Wege beschritten werden.