Handball: Keine Angst vor Fehlern haben

Treudeutsch Lank steht nach dem Oberliga-Abstieg vor einem Neuanfang. Der Auftakt ist geglückt.

Lank. Zwei Jahre gehörte Treudeutsch Lank der Handball-Oberliga an, dann folgte doch der aufgrund eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten wohl unvermeidliche Abstieg in die Verbandsliga. Nach neun Jahren verabschiedete sich Hubert Krouss als Trainer in Richtung Neuss, ihm folgte der gefährlichste Torjäger Andreas Mailänder zum NHV.

Jürgen Hampel ist der neue Mann an der Seitenlinie von Treudeutsch. Ihm obliegt es nun, um Regisseur Tim van Bösekom, der wieder einmal allen Abwerbeversuchen widerstand, ein neues Team zu formen. "Meine Aufgabe wird vor allem sein, die nachrückenden Jugendspieler zu integrieren", formuliert der 47-Jährige sein primäres Ziel.

Der ehemalige Bundesligaspieler in Düsseldorf und Wanne-Eickel mahnt jedoch Geduld an: "Es wird nicht alles auf Anhieb funktionieren, bis alle Abläufe eingespielt sind, benötigt das Team etwas Zeit."

Verbesserungspotenzial hat er nicht zuletzt im löchrigen Deckungsverband erkannt, "aber auch im Angriff gibt es Defizite. Die Jungs müssen mehr ihre Abschluss-Chance suchen und die Angst ablegen, Fehler zu machen".

Der Auftakt hat für die Lanker jedenfalls bestens geklappt. Beim VfL Rheinhausen gewannen die Treudeutschen zu Saisonbeginn am Wochenende in überzeugender Manier mit 33:22.

Zwei Spielzeiten hat Hampel pausiert, dann haben ihn die Gespräche mit dem Treudeutsch-Vorstand sofort überzeugt. "Die Philosophie, auf junge Talente zu setzen, hat mir gefallen. Zudem wohne ich im Düsseldorfer Norden, so dass die Wege nicht so weit sind."

Hampel hat zuvor bereits die Regionalligsten VfL Gladbeck und Borussia Mönchengladbach trainiert, zuletzt war er fünf Jahre beim Oberligisten TV Kapellen als Übungsleiter beschäftigt.

Dass in Lank Geld kaum eine Rolle spielt, hat ihn in seiner Entscheidung eher noch bestärkt. "Hier wird im Rahmen der Möglichkeiten gute Arbeit geleistet. Talente zu binden und zu fördern, das verdient Hochachtung." Und wenn sich Motivation auf dem Spielfeld und die richtige kämpferische Einstellung aus einer Freundschaft untereinander heraus speisen würden, sei das ohnehin eher zu begrüßen, als wenn alleine das Geld die Beine antreibe.

Hampel will sich bemühen, die Stärken jedes einzelnen Spielertypen herauszustellen. "Die Verantwortung darf nicht allein auf van Bösekom liegen, dann wären wir leicht ausrechenbar." Zwar kennt er die Liga noch nicht so gut, weiß dennoch, dass Königshof und Oppum wohl ganz oben zu erwarten sind, traut aber auch Lank zu, im oberen Drittel mitspielen zu können.

Gehört hat Hampel sehr wohl von der Rückendeckung der Fans in der Forstenberg-Halle. "Das ist für die Verbands- oder Oberliga schon beachtlich und kann zusätzliche Kräfte freisetzen. Die Zuschauer müssen das Gefühl haben, es lohne sich, die Spiele von Lank anzuschauen."

Fan-Unterstützung wird Lank am Samstag benötigen, wenn Top-Favorit Königshof in der Forstenberg-Halle gastiert (19.30 Uhr).