Konzert im Forum Büderich: Grieg rührt den Dirigenten zu Tränen

Im ausverkauften Wasserturm fand ein unvergesslicher Abend mit dem Symphonischen Blasorchester der Böhlerwerke statt. Werke von Edvard Grieg, Jean Sibelius und George Gershwin standen auf dem Programm.

<strong>Büderich. Bereits nach den ersten beiden Stücken von Edvard Grieg zeigt sich Peter Koch, Dirigent des Symphonischen Blasorchesters der Böhlerwerke, hoch emotional berührt: "Das waren vom Charakter her zwei ganz unterschiedliche Werke. Danach ist man immer nass geschwitzt, hat ein paar Tränen in den Augen und wenn alles geklappt hat, ist das einfach toll." Überhaupt darf man von einem überragenden musikalischen Erlebnis sprechen, das die 36 Musiker des Orchesters am Samstag im ausverkauften Wasserturm zelebrieren. Erstmals wirkt bei dem Herbstkonzert, das zu Ehren der sich jährenden Todestage der großen skandinavischen Komponisten Edvard Grieg und Jean Sibelius sowie des amerikanischen Komponisten George Gershwin gespielt wird, Lanks ehemaliger Organist Michael Wülker als Gastdirigent mit. Der Mann, dessen Auftritt durch die gute Freundschaft zu Peter Koch ermöglicht wurde, erweist sich als eine großartige Bereicherung für das Symphonische Blasorchester.

Wülker überzeugt nicht nur in der Rolle des Dirigenten, sondern verzaubert auch als Solist mit seinen Künsten am Flügel. Gebannt lauscht das Publikum den hellen Klängen, die aus dem in gelbes Licht getauchten Flügel in den Saal schwirren, als Wülker den "Einsamen Hirten" spielt.

Der erste Teil des Abends ist voll und ganz skandinavisch geprägt und Klarinettist Andreas Lind, der durch den Abend führt, erklärt dem Publikum, dass Grieg und Sibelius sich vor allem an finnischen und norwegischen Volksliedern orientiert haben. Das Stück Finlandia, das vom Orchester in allen Klangfarben inszeniert wird, sei sogar einst die geheime Nationalhymne Finnlands gewesen.

Als Dirigent Peter Koch sich zum zweiten Teil des Abends seines Sakkos entledigt, hat das nicht nur mit den hohen Temperaturen im Forum Wasserturm zu tun, sondern darf auch als symbolisches Zeichen für eine musikalische Kehrtwende um 180Grad angesehen werden. Denn die folgenden Werke des Amerikaners Gershwin sind jazzig und äußerst schwungvoll.

Bei dem Stück "An American in Paris" fließen zudem kreative Elemente wie eine Pfeife und eine Hupe in die Vorstellung ein und Peter Koch dirigiert sein Orchester swingend.

Den Höhepunkt eines großartigen Konzerts stellt schließlich Gershwins Rhapsody dar, die eine gelungene Kombination aus symphonischer Musik und Jazz bietet. Bei dem längsten Stück des Abends zeigen das Blasorchester und Wülker am Flügel, wie wundervoll diese beiden Musikrichtungen in einer Wechselwirkung harmonieren können.

Großes Lob für die gigantische Leistung der Musiker fand am Ende auch Bernd Sattelberger, 1.Vorsitzender der Werkskapelle der Böhler AG: "Es war einmalig, einfach einmalig. Doch leider geht auch der schönste Abend einmal zu Ende."

Nächstes Jahr am 22.November wird das Orchester zum 75. Jubiläum im Robert-Schumann-Saal in Düsseldorf auftreten. Weitere Informationen unter