Rhein-Kreis Neuss. Es war der 06.06. im vergangenen Jahr und der 05.05. im Jahr davor, und bis es 2012 der 12.12. sein wird, werden die Standesämter in jedem Jahr diese Schnapstage haben, an denen Verlobte ihnen die Türen einrennen. "Wir sind an diesem Tag voll", heißt es etwa aus dem Neusser Rathaus, wo man dem 07.07.07 entgegenblickt. Es ist nicht der einzige Möglichkeit in diesem Jahr, das Eheleben mit einer Superzahl zu beginnen: Weil das Jahrtausend noch jung ist, können Paare ebenfalls bis 2012 pro Kalender einen zweiten Schnapszahltermin ausnutzen - diesmal den 20.07.2007. "Auch ausgebucht", heißt es aus Neuss. Mit 20 Eheschließungen am kommenden Samstag und zwölf weiteren Trauungen am 20. Juli liegt die Quote weit über der üblichen: Viermal wird am Regelsamstag beim Standesamt ein Ja-Wort beurkundet, etwas häufiger unter der Woche. Im vergangenen Jahr trauten Neusser Standesbeamte 630 Paare (Grevenbroich 398, Kaarst 190, Meerbusch 244, Dormagen 350). Im gesamten Kreis waren es 2097 - eine seit 1990 beständig kleiner werdende Zahl. Trotzdem bereiten besonders die Tage mit Zahlengleichheit den Traubeamten allüberall in den umliegenden Städten viel Arbeit. Dass diesmal die mystische und häufig zur Lieblingszahl erkorene Sieben jubiliert, hat die Nachfrage zusätzlich angehoben. Das besondere Datum erscheint aus Pärchensicht aus vielerlei Gründen vorteilhaft: Die Zahl kann optisch mit anderen Gestaltungselementen auf den Einladungskarten konkurrieren, vor allem Frauen versprechen sich viel von der Glückszahl, und auch dem frisch vermählten Manne kommt derlei Zahlenmystik wohl entgegen. Während ihm gern Nachlässigkeit im Umgang mit Hochzeitstagen unterstellt wird, ist ein Jubiläum mit Schnapszahl nun wahrlich simpel zu merken. Die Städte haben den Bedarf erkannt. Standesbeamte schieben in Grevenbroich für 15, in Dormagen und Kaarst für jeweils 14 und in Meerbusch für fünf Eheschließungen am Samstag überstunden. Allein in Korschenbroich kümmert das besondere Datum im Rathaus nicht wirklich: Im Westen des Kreises, so verlautet es offiziell, wiehere der Amtsschimmel an Samstagen nie. Und daran werde sich auch wegen einer Schnapszahl nichts ändern. Stattdessen traue man am Freitag davor bis 14 Uhr. Der 06.07. ist schließlich auch ein Tag.