Kunstschau: Zeichenlinien halten die Erfahrung fest

Axel Olejnik zeigt „Reine Kopfsachen“ im Bistro am Turm in Lank.

Lank. Seit Freitag Abend sind in den Räumen des Bistros am Wasserturm zahlreiche Zeichnungen des Meerbuschers Axel Olejnik zu sehen. Der Künstler, der vor Ort vor einiger Zeit Aufsehen erregte, indem er Bäume mit wasserlöslicher Farbe in Kunstwerke verwandelte, stellt sechs Wochen eine Werks-Auswahl aus: "Reine Kopfsachen".

Seinem analytischen Blick entging dabei nichts: Von den Brauen über die Grübchen im Kinn zeichnet Olejnik Details klar und direkt. Als Gegensatz haben seine Bilder auch eine weiche und abstrakte Seite: "Ich habe die eine Hälfte des Porträts abstrahiert und gehe dann von der Linie ins Fotografische über. Darin liegt für mich der Reiz dieser Köpfe."

Vor 30 Jahren malte er nicht, sondern da schrieb der Lanker ein Buch, das im nächsten Monat veröffentlicht werden soll.

"Der Zweiling" ist ein Werk, in dem Olejnik eine Afrikareise in einer fiktiven Geschichte verarbeitet. "Die Texte waren zuerst da, dann erst kamen die Zeichnungen. Dass das Buch 30 Jahre in der Schublade lag, liegt wohl daran, dass ich mir keine Zeit genommen habe, es zu überarbeiten."

Die Schreiberei ist für Axel Olejnik "das Größte". "Hier kann man mehrere Leben leben. Man ist Kind, Vater und Großvater und versetzt sich in die Charaktere hinein", schildert er die Faszination. "All die Erfahrungen, die ich durch meine verschiedenen Arbeiten gemacht habe, kann man für Geld nicht kaufen."