Lank/Improvisationstheater: Eine Springmaus begeistert auch als heißes Ofenrohr

Das Künstler-Trio Springmaus feiert im Forum Wasserturm mit 300 begeisterten Besuchern Weihnachten.

Lank. Im ausverkauften Haus spielte am Samstag das Improvisationstrio Springmaus sein Weihnachtsprogramm "Merry Christmaus". Die Sketche, die Margie Kinsky, Georg Roth und Paul Hombach auf die Bühne brachten, sind jedoch alles andere als besinnlich. Die Schauspieler wollen mit ihrem Publikum "einhalten - im Geist und in der Blase".

So dreht sich auf der Bühne des Forums zwar alles um die Heilige Nacht, doch die wird den ausgelassen lachenden Gästen ganz neu präsentiert.

Dass Weihnachten "Stress in Tüten" ist, kann jeder im Saal bejahen. So haben Vater und Sohn im ersten Sketch die Geschenke vergessen und müssen für die verblüffte Frau und Mutter ein improvisiertes Gedicht aufsagen oder einen Breakdance aufführen.

Nicht gerade feierlich gerät auch die Erzählung von Margie Kinsky, deren stotternder Sohn zu Therapiezwecken die Hauptrolle im Krippenspiel bekommen hat. Wie sie im Putzkittel gekleidet und über ein Telefon mit Wählscheibe gebeugt, ihrer Freundin und dem Publikum ganz vertraulich mitteilt, hat die Hauptrolle dem Kleinen so viel Selbstvertrauen eingeimpft, dass die Lokalzeitung am folgenden Tag titelt: "Maria gebärt im Fünf-Sterne-Hotel."

Besonders gut gelingen die Improvisationen. Das Weihnachtslied, welches die Schauspieler aus den Stichworten des Publikums ("So schön war der Baum noch nie", "Still erleuchtet jedes Haus" und "Pierre Brice") bilden, ist nur zum Aufwärmen gedacht.

Es folgt ein Verkaufsgespräch der besonderen Art und eine Expertin aus Fressalien erklärt in spannendem Kauderwelsch, warum Baumkuchen immer trocken ist.

"Ich habe die Springmäuse schon viermal gesehen und bin von der Baumkuchenexpertin besonders angetan", meint Besucherin Marion Knospe. "‚Die Szene war so spontan, und wenn man sieht, dass die Schauspieler auch selbst Spaß haben, kann man besonders gut mitlachen", so die Lankerin.

Ingrid Resch geht es genau so. Sie lache besonders über die Ideen von Georg Roth. "Das Interview über den Baumkuchen war auch ganz toll. Vor allem, als Margie Kinsky sang und man glaubte, in ihrer Phantasiesprache italienische Wortfetzen auszumachen." Mit elf Familienmitgliedern wollte sich Resch diesen vorweihnachtlichen Spaß nicht entgehen lassen.

Albrecht Boeck aus Krefeld ist indes von allem begeistert. "Sketche, Impro, Gesang, das machen die drei ganz super."

Nach der Pause wird munter weiter improvisiert. Im Interview mit der Duisburgerin Irmhild wird ein ganz besonderer Weihnachtsabend rekonstruiert, an dem im Hause der Großmutter das Ofenrohr aus der Wand trat.

Die Erzählung der Zuschauerin formen die Springmäuse zu einem witzigen Musical, das Paul Hombach virtuos am Klavier begleitet. Besonders die Soloeinlage von Georg Roth als heißes Ofenrohr bringt das Publikum zum Toben.

Das Trio verabschiedet sich mit Kurzsketchen als Zugabe, während das begeisterte Publikum sich mit Stehbeifall bedankt.