Seit 15 Jahren sorgt die Idee von "Ausstellung dort - Gegenbesuch hier" für frischen Wind in den jeweils beteiligten Gemeinden, denn jedes mal kommen neue Exponate und andere Künstler zusammen.

In diesem September nun zeigen rund 20 Aussteller mit starker Frauenquote aus der Stadt im Herzen des Naturparks Maas-Schwalm-Nette ihr Können, und auch der Wunsch, nur einmal ein Werk anfassen zu dürfen, wird diesmal erfüllt.

Schon kurz nach Einlass in die Teloy-Mühle stürmt eine Dame begeistert auf ein Objekt von Gudrun Junker zu, ein knallgrüner Kopf aus feinem Maschendraht, Titel "Fahrer Linie 830", so verlockend durch seine Farbe und zugleich unerwartet zart im Material, dass sie ehrfürchtig einen Satz nach hinten macht und erstaunt haucht: "Oh, das ist ganz dünn, das darf man gar nicht anfassen." Wohl wahr, und den meisten Künstlern verständlicherweise Recht, wenn der Besucher Zurückhaltung übt.

Brigitte Minten-Rather allerdings besteht sogar darauf, dass die Besucher ihre Exponate aus Wolle und Seide betasten, Materialien, die einander theoretisch abstoßen, aber dank Filznadel und zahlreicher ausgefeilter Techniken hier zusammenfließen dürfen: zum vielsagenden Zyklus "Charisma I-III" in nicht ausschließlich weichen Farben.

Interessant sicher auch, das Thema Pappmaché neu zu beleben. Petra Sturms filigrane Arbeiten aus Zeitung und Kleister wie "Tritt" oder "Standing" bringen die Phantasie auf Trab und lassen staunen, was aus diesen Materialien mehr zu machen ist als eine Martinslaterne.

Martina Kalkhof aus Lobberich nutzt dagegen das Tageslicht vorhandener Fenster, um Bilder auf den Weg zu Lichtobjekten zu verhelfen. Was auf der Leinwand auf den ersten Blick blass erscheint, bekommt durch Sonne Leben und Faszination.

Die Initiative Kunst Grenzenlos zeigt einen Ausschnitt ihrer Bilder und Skulpturen.

Als Gäste sind Künstler aus Nettetal (Kreis Viersen) geladen.

Die Schau ist in der Teloy-Mühle, Kemperallee 10, Meerbusch-Lank, zu sehen: dienstags bis samstags 16-19 Uhr, sonntags 11-18 Uhr. Montag ist zu.