33 Meerbuscher bauen Solaranlage

Geht alles nach Plan, kann sich am Montag die erste Bürgersolar-Gesellschaft gründen.

Meerbusch. Die Spannung war groß, die Erleichterung nachher noch größer: Vor zwei Wochen hatten Stadt und Umweltförderverein die Initialzündung für eine Bürgersolaranlage auf dem Dach der Adam-Riese-Schule in Büderich gegeben. Jetzt steht das Konzept: Am Montag haben 33 Meerbuscher erklärt, dass sie insgesamt 90 000 Euro aufbringen wollen, um noch in diesem Jahr eine Photovoltaik-Anlage ans Netz zu schalten. Als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) wird man das Projekt betreiben.

Die Eile hat einen Grund: Nur wenn der Termin eingehalten wird, ist die Einspeisevergütung in Höhe von 0,4921 Euro pro Kilowattstunde auf 20 Jahre garantiert. Und auch wenn Heiko Bechert und Dana Frey (Fachbereich Umwelt) nicht den Eindruck haben, dass es den Investoren in erster Linie ums Geldverdienen geht: Gut und professionell gerechnet soll das Projekt natürlich trotzdem sein.

Überschaubar und persönlich wollen die Meerbuscher ihre Solar-Gesellschaft haben, kein Fremdgeld aufnehmen, um möglicherweise größer kalkulieren zu können. Man will einen Akzent und ein Signal setzen und vor Ort etwas für die Umwelt tun, auch wenn sich Photovoltaik unter spanischer Sonne noch besser rechnen würde.

Bleibt es bei den Zusagen vom Montag, wird das Meerbuscher Signal deutlich: 170 Quadratmeter groß könnte die Anlage sein, 20 kWp (Kilowatt peak) produzieren.

Zwischen 1000 und 10 000 Euro wollen die Gesellschafter investieren, die mit Bauingenieur Otmar Reifer bereits einen Geschäftsführer ausgeguckt haben. Der Lanker ist nicht der einzige, auf dessen Fachwissen gesetzt wird: Steuerberater, Anlagenbauer, Jurist, Bauingenieur - in der Gesellschaft versammelt sich Wissen, das für alle von Nutzen sein kann.

Jetzt müssen ein Gesellschaftervertrag - orientiert an Entwürfe aus der Kreisnachbarschaft - und ein Gestattungsvertrag ausgearbeitet werden. Der Rat müsste morgen für das Konstrukt (Stadt stellt der GbR das Schuldach zur Verfügung) grundsätzlich Grünes Licht geben, dann kann sich die Gesellschaft gründen und den Vertrag unterzeichnen. Fragen nach der Laufzeit der Anlage und den Eigentumsverhältnissen im Anschluss werden darin geklärt sein.

Die Bürgersolaranlage Büderich soll als Multiplikatorenanlage laufen. Das bringt nicht nur eine zusätzliche Fördersumme des Landes, sondern jeder kann sich laufend informieren, wie viel Strom an der Witzfeldstraße ins Netz eingespeist wird.

"Die Bürger haben anscheinend darauf gewartet, dass das Thema aufgegriffen wird und sie sich engagieren können", gibt Heiko Bechert seinen Eindruck wieder.

Solange die Verträge nicht unterschrieben sind, ist die Meerbuscher Bürgersolar-Gesellschaft noch offen für engagierte Bürger. Diese können sich im städtischen Fachbereich Umwelt bei Dana Frey (2 02150-916 274 und Mail dana.frey@meerbusch.de) nach dem Modell erkundigen.

Wer noch in die GbR einsteigen will, muss sich aber schnell entschließen: Die Gründungsversammlung ist am Montag, 3. September, um 20 Uhr im Mataré-Gymnasium, Niederdonker Straße 32, in Büderich. Hier wird mit der Unterschrift unter den Gesellschaftervertrag auch die verbindliche Investitionszusage erwartet.