Rhein-Kreis Neuss. "Ich habe einen Fehler gemacht", sieht Siegfried Augst ein. Einen teuren Fehler. An der Haustür hatte der 85-jährige Kaarster vor wenigen Wochen einer "Dachinspektion" für 125 Euro eingewilligt. Eine Woche später folgte die Empfehlung des Unternehmens aus Thüringen: das Dach müsse neu gedeckt werden, habe es geheißen. Nach einem einstündigen Gespräch willigte der Anwohner der Windmühlenstraße erneut ein und unterschrieb einen Bauvertrag. Festpreis: 25 000 Euro.

Nur zwei Stunden nach der Unterschrift stand das Gerüst am Haus, einen Tag später legten die Arbeiter der Dachdeckerfirma los. Nur durch einen Zufall erfuhr der Sohn des Eigentümers, Andreas Augst, über eine befreundete Nachbarin von den Vorgängen am Hause seiner Eltern und raste von seinem Arbeitsplatz aus Düsseldorf nach Kaarst, um die Arbeiten zu unterbinden. Doch zu spät: Das Dach war auf der Eingangsseite bereits abgedeckt, eine so genannte Unterspannbahn und Konterlatten waren neu eingezogen.