Auch wenn beide bekennende Sozialdemokraten sind - Luciano zuletzt als Nachrücker im Rat saß und Kehrberg aktuell ein Mandat im Kreistag hat - verstehen sie ihr Forum als überparteilich. "Zu uns sollen Leute mit Ideen, Anliegen und Beschwerden kommen und wir gehen dann aus dem Forum heraus auf die Parteien oder die Verwaltung zu", schildert Kehrberg das Verfahren. "Wir versuchen, ein einheitliches Meinungsbild herzustellen."

In ihrem Antrieb für die Gründung des Forums steckt ein Stück Selbstkritik: "Wir wollen nicht, dass die Bürgeranregungen in den politischen Gremien versickern."

Marius Luciano hat das Profil der überparteilichen Plattform ins Internet gestellt, allerdings in Verbindung mit seiner eigenen Homepage.

Warum das Projekt sinnvoll sei, begründen sie so: "Wenn es gelingt, die Überparteilichkeit zu sichern, werden sich die Fraktionen den Bürgervorschlägen eher öffnen. Bisher hatten gute Vorschläge den Fehler, nur aus einem politischen Lager entsprungen zu sein. "

Insofern ist es nur konsequent, dass die beiden SPDler ihre Initiative weder mit der Meerbuscher SPD-Fraktionsvorsitzenden Ilse Niederdellmann noch mit dem SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Alexander Jankowsky abgesprochen haben, der in diesem Amt der Nachfolger von Bernd Kehrberg ist.

Das erste Treffen des Meerbusch-Forums, dass sich in unregelmäßigen Abständen versammeln will, ist am Montag, 21. Dezember, im Haus von Kehrberg an der Buschstraße 50 in Strümp geplant. Um 19 Uhr steht seine Haustür allen Bürgern offen, denen "Inhalt vor Eitelkeit" geht.

Dass aktive Politiker dorthin kommen, ist angesichts der Terminierung nur bei der Premiere vor Weihnachten wahrscheinlich: Montagsabends tagen in der Regel die Fraktionen.