Lank: Publikum genießt den Schneefall

Springmaus-Ensemble mit Weihnachtsspecial in Lank.

Lank. Wer das Improvisationstheater Springmaus besucht, muss wissen, dass vom Publikum Spontaneität gefordert wird. Jeder Zuschauer kann ein Teil der Show werden. Auch in der Weihnachtsausgabe war wieder kein Besucher vor einem Gastspiel auf der Christmaus-Bühne sicher.

Publikumsgast Helmut und Ehefrau Brigitte werden von Comedian Georg Roth als das am längsten liierte Paar auf die Bühne geholt, wo die Truppe eine flotte Parodie inszeniert und nette Details aus dem 25-jährigen Eheleben hervorkitzelt. Zur Belohnung erhalten beide eine rote Zipfelmütze.

Aber auch die Besucher, die nicht im Rampenlicht stehen, werden zur aktiven Teilnahme animiert. Zu den Klängen von Jingle Bells studiert das Christmaus-Trio eine Ouvertüre für einen Sketch ein. Die Zuschauer imitieren Glockenläuten mit raschelnden Schlüsselbunden und singen lautstark den spontan eingeübten Text.

Zuschauerin Dagmar unterhält das Publikum mit einem Weihnachtsfest in ihrer Kindheit. Vor 45Jahren habe ihr Opa Gerhard am Heiligen Abend den Weihnachtsbaum geschmückt, doch sei der Metzgermeister nach einem fröhlichen Frühschoppen nicht mehr standfest gewesen. So stürzte er mit dem Tannenbaum zu Boden und verschlief die Feier komplett.

Für die Springmaus-Combo ist so eine Anekdote natürlich eine Steilvorlage. Kurzum erlebt Opa Gerhard seine Reinkarnation im Körper von Georg Roth im Musical "Der gefallene Baum". Mit Metzgerkittel und Bierflasche torkelt Roth auf die Bühne, versetzt sich tief in das Seelenleben eines verwachsenen Tannenbaums und hat am ersten Weihnachtstag schließlich einen Disput mit Oma Käthe (Margie Kinsky).

Pianist Paul Hombach untermalt die Inszenierung passend mit den Klängen von "O Tannenbaum".

Die Rheinländer Willi (Georg Roth) und Marita (Margie Kinsky) wollen das Weihnachtsfest auf Mallorca verbringen, stellen aber am Flughafen fest, dass sie sieben Tage Urlaub mit nur drei Übernachtungen gebucht haben.

Spanier Jose (Paul Hombach) klärt die beiden Jogginganzugträger schnell auf: "Das Glückshotel heißt deshalb so, weil man nur mit viel Glück sein Zimmer bekommt." Aus Mitleid nimmt er die beiden in seinem Stall auf und verrät seinen sehnlichsten Weihnachtswunsch: "Ein einziges Mal weiße Weihnachten."

Ganz ergriffen von dem frommen Wunsch stimmen die Rheinländer ein Lied an: "Schnee für alle und Glück und Frieden für die ganze Welt", schallt es durch den Wasserturm. Von der Bühnendecke rieselt dazu die weiße Pracht auf ein vergnügtes Publikum, das sich über das harmonische Ende eines amüsanten Abends freut.