Ausblick aufs neue Jahr Was 2024 in Meerbusch wichtig wird

Meerbusch · Im kommenden Jahr wird die Schulsanierung Fahrt aufnehmen. Auch bei anderen Projekten wird eine Veränderung erwartet.

Die Augustinum Gruppe möchte auf dem Gelände von Haus Meer eine Seniorenresidenz bauen.

Foto: HHS Architekten

Die Stadt ist im Wandel. In den kommenden zwölf Monaten stehen in Meerbusch mehrere Projekte an. Wir fassen zusammen, was sich 2024 verändern wird und welche Herausforderungen es für Stadt, Politik und Bürgerschaft zu lösen gilt.

Kalverdonk

Die Pläne für das neue große Wohngebiet in Osterath „Kalverdonk“ nehmen Gestalt an. Zu Beginn des Jahres erwarten die Politiker, dass die Verwaltung vorschlägt, welcher der beiden Siegerentwürfe des Architektenwettbewerbs realisiert werden soll. Im August hatte ein Preisgericht entschieden, dass ein Team um das Büro ISR – Innovative Stadt- und Raumplanung und das Team um Schaller Architekten sich als Bestplatzierte den zweiten Platz teilen. Beide sollten aber noch an einigen Stellen nachbessern und ihren überarbeiteten Entwurf im November einreichen. Zwar wird die Entscheidung der Verwaltung in der Politik mit Spannung erwartet. Angesichts der hohen Qualität beider Entwürfe rechne man aber in jedem Fall mit einer guten Lösung, heißt es.

Bahnhof Osterath

Planmäßig im Mai sollen die Arbeiten am Bahnhof Osterath fortgesetzt werden. 2022 war ein Baustopp verkündet worden, die Deutsche Bahn hatte eine Sperrpause nicht einrichten können, die für die Vorarbeiten nötig sind. Anstatt über einen beschrankten Bahnübergang soll der Autoverkehr künftig unter den Gleisen geführt werden, so dass keine Wartezeiten mehr anfallen – eine große Entwicklung für Osterath. Ursprünglich war die Rede davon, dass die Arbeiten frühestens 2025, vielleicht erst 2027 fortgesetzt werden können. Dank des Drucks von Politik und Verwaltung geht es nun aber schon in einigen Monaten weiter. Die Überführung der Gleise soll zwischen Mai und Juli stattfinden, danach kommen die Bauarbeiten an der Straße darunter an die Reihe. Bis das Gesamtprojekt Bahnhof abgeschlossen ist, wird es aber noch einige Jahre dauern.

Hitzemanagement

Wie schon im vergangenen Sommer sind auch 2024 extreme Hitze- und Trockenheitsphasen wahrscheinlich. Im Dezember hat der Stadtrat ein Konzept beschlossen, mit dem die Stadt dieser Entwicklung begegnen will. Dazu gehört eine veränderte Stadtplanung, einige Maßnahmen sollen aber kurzfristig bereits in diesem Jahr umgesetzt werden. So werden bereits jetzt Infobroschüren und -texte erstellt, die im Sommer veröffentlicht werden sollen; es soll auch Infoveranstaltungen geben, im Gespräch sind auch öffentliche Sonnencremespender. Zugleich nimmt ein Arbeitskreis seine Arbeit auf, der die langfristige Anpassung an extreme Sommer planen soll. Starke Hitze ist besonders für ältere Menschen gefährlich und kann sogar zum Tod führen.

Geflüchtetenunterkünfte

Für die Menschen aus der Ukraine wurden in Meerbusch zwei Turnhallen sowie die ehemalige Kita Sonnengarten hergerichtet, doch der Bedarf ist damit langfristig nicht gedeckt. In den letzten Tagen des alten Jahres wurde für Menschen aus anderen Herkunftsländern eine Wohnanlage aus mehreren Containern für rund 80 Personen auf einem Teil des Parkplatzes an der Sportanlage Krähenacker errichtet. Doch auch hier wird mehr Platz benötigt. Die Stadt prüft eine Reihe von entsprechenden Grundstücken, die sie der Politik zur Realisierung vorschlagen wird. Je nach Verlauf des Krieges in der Ukraine und der Entwicklung der Flüchtlingsströme müssen im Laufe des Jahres Lösungen gefunden werden, damit Meerbusch alle hierher zugewiesenen Menschen unterbringen kann.

Schulbauten

Beim Ausbau und der Sanierung der Meerbuscher Schulgebäude stehen die Grundschulen als erstes an. Für die Zeit, während der die Arbeiten laufen, sollen dort, wo es nötig ist, noch in diesem Jahr Container als Ausweichquartiere errichtet werden. Ein genauer Zeitplan wird derzeit von der Stadtverwaltung erstellt.

Brüll-Mühle

Für die Brüll-Mühle am Ortseingang von Osterath gibt es einen Kaufinteressenten. Die Anlage beherbergt viele Werke des namensgebenden, 2019 verstorbenen Künstlers Will Brüll und soll nach dessen letztem Willen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Aktuell laufen Gespräche zwischen der Stadt, der Brüll-Houfer-Stiftung, die den Nachlass verwaltet, und dem möglichen Investor. Bevor hier die Arbeiten beginnen, um die Mühle als Kulturstätte nutzen zu können, müssen unter anderem baurechtliche Fragen geklärt werden. Hier könnte aber 2024 Bewegung in die Sache kommen.

Haus Meer

Die Stadt unterstützt das Vorhaben der Augustinum Stiftung, auf dem Gelände von Haus Meer eine Seniorenresidenz zu bauen. Die führende Ratsfraktion CDU hat erklärt, sie möchte einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan prüfen lassen. Unklar ist, ob es dafür eine Mehrheit geben würde.

Die Denkmalschutzbehörde des LVR beurteilt die Pläne als zu massiv und nicht denkmalverträglich. Die Opposition im Rat wundert sich über die Zustimmung.

(stz/dsch)