Osterath rückt in Fokus: Masterplan wird erarbeitet
Ausschuss will Arbeitskreis Masterplan Osterath im Dialog erarbeiten.
Osterath. Für das Gebiet zwischen der Bahnlinie, Am Hoterhof, Fröbelstraße, Kirchplatz und Erschsträßchen, weiter über Meerbuscher Straße, Ingerweg und Schützendelle soll ein so genannter Masterplan entwickelt werden. CDU, FDP, SPD und Grüne stellen im Planungsausschuss Anfang Februar einen entsprechenden Antrag. Wichtiger als der Name ist der Auftrag, die „zielgerichtete und gesteuerte Entwicklung des Osterather Ortskerns“.
Der Auftrag ist weiter gefasst als der des aufgelösten Arbeitskreises, der seinen Fokus auf Belange der Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Einzelhandelsinteressen gelegt hatte. Planerische und verkehrstechnische Fragen sollen einbezogen werden. Die Zuordnung zum Planungsausschuss bietet ein formales Gerüst, wie Klaus Rettig (FDP) hervorhebt, der damit die Hoffnung verbindet, dass man „flotter arbeiten“ kann.
Weil die Meerbuscher Stadtverwaltung früh signalisiert hat, keine freien Kapazitäten zu haben, soll der AK Unterstützung von einer Hochschule bekommen. Die Externen sollen ihre Analysen und Vorschläge allerdings — anderes als bei der Ideensammlung für den Alten Güterbahnhof — an der Realität orientieren. Die Stadtverwaltung soll dafür eine detaillierte Übersicht über die städtischen Grundstücke im Kernbereich vorlegen.
Der Arbeitskreis tagt unter der Regie des Planungsausschussvorsitzenden Leo Jürgens (CDU) beziehungsweise seines Stellvertreters und bringt Verwaltung, Politiker, Einzelhändler und Vereine an einen Tisch.
„Blumenkübel im Ortskern sind schön, aber sie ändern das strukturelle Problem in Osterath nicht“, begründet Jürgen Peters (Grüne) den neuen Anlauf. Es bestehe erheblicher Handlungsbedarf, damit der Stadtteilkern attraktiver werde „und die Leute das auch wahrnehmen“. Geschäftsleuten müssten Perspektiven geboten werden. Darauf hofft Jürgen Bergert (Pro Osterath). Im Dorf fehlten beispielsweise größere Flächen. In den vielen kleinen Ladenlokalen könnten Waren nicht einladend präsentiert werden. Auch Stellplatzfragen seien oft schwierig. „Die Politik muss gute Rahmenbedingungen schaffen“, sagt Bergert.
Hans Günter Focken (SPD) freut sich, dass beim Masterplan „alle zusammengefunden haben und an einem Strang ziehen“, während sein Parteikollege Jürgen Eimer etwas zwiespältig ist. Die Arbeitsgruppe werde schließlich gegründet, um die gefürchteten Auswirkungen des Frischemarkts auf dem Ostara-Gelände zu kompensieren. „Und den lehnen wir ja ab.“ Nichtsdestotrotz wolle die SPD konstruktiv mitarbeiten: „Sich für Osterath einzusetzen, macht Sinn.“ Eine Bürgerversammlung zum Auftakt, Projektgruppen, Workshops — vieles sei denkbar. Wichtig sei, die Kollegen davon zu überzeugen, dass man jetzt mal nach Osterath gucken und dort etwas Positives schaffen müsse, meint Eimer. Dazu müsse auch die Verkehrsführung auf den Prüfstand: „Es gibt in einigen Bereichen zu viele Poller.“
Uneingeschränkte Unterstützung signalisiert der Werbe- und Interessenring (WIR) Osterath für den Arbeitskreis: „Wir heißen den Masterplan gut und werden uns gern in die Gespräche einbringen“, betont der stellvertretende Vorsitzende Reinhard Paschmanns.